Mein Praktikant Thore Schölermann
Die Nachricht traf mich unvorbereitet: Ich, 26, PTA in einer traditionsreichen Apotheke in der kleinen brandenburgischen Stadt Herzberg wurde gefragt, ob ich die Kampagne „Mehr als nur ein Job“ unterstützen möchte, indem ich den Beruf des PTA vorstelle. Begeistert sagte ich natürlich zu, ohne zu wissen, was mein Team und mich da erwartet.
Mit einem Profi vor der Kamera
Mein Drehtag begann bei der Visagistin. Rötungen wurden kaschiert, Augenringe abgedeckt, das Gesicht gepudert. Der Prozess wurde im Laufe des Tages mehrfach wiederholt. Anschließend wurde ich verkabelt und in der Offizin positioniert. Als Thore unsere Apotheke betrat, wurde mir der Ernst der Lage bewusst: Ich stehe gleich mit einem Profi vor der Kamera! Er hingegen gab sich lässig und cool, machte Witze und berichtete mir schon zu Beginn, dass sein Vater Apotheker ist.
„Ein besonders seltenes Exemplar – ein männlicher PTA“
In der ersten Szene des Films begrüßt Thore die Zuschauer auf dem Herzberger Marktplatz und betritt die Apotheke mit dem Hinweis: „Hier treffen wir ein besonders seltenes Exemplar – einen männlichen PTA“. Unsere Offizin sieht aus wie ein Filmset: überall Kabel, Kameras und Lampen. Unsere Kunden finden es aufregend. Schließlich ist das ja ihre Apotheke, die da gefilmt wird! Thore und ich müssen unser Gespräch zur Begrüßung mehrmals spielen. Wieder und wieder. Verschiedene Positionen und Blickwinkel werden gefilmt.
Beratung gehört dazu
Nachdem er sich in ein apothekentypisches weißes Poloshirt geworfen hat, bedienen wir unsere erste Kundin. Eine Freundin von mir. Sie löst ein Rezept ein, ich erkläre Thore die Software und das Generalalphabet. Bevor er das Medikament abgibt, muss ich ihn jedoch ermahnen, dass vor jeder Abgabe beraten werden muss. Das ist mein Job.
Viel zu beachten im Labor
Schon in der Vorbereitung mit dem Produktionsleiter weckte unser Labor besonders großes Interesse. Mein Vorschlag, mit Thore eine Pflegesalbe anzufertigen und die Herstellung filmisch festzuhalten, wurde begeistert angenommen. Meine Wahl fiel auf eine Pflegesalbe mit Dexpanthenol, Milchsäure und Glycerol in Basiscreme. Während das Drehteam alles im Labor aufbaute, das Licht einstellte und die besten Perspektiven suchte, war ich damit beschäftigt, den Arbeitsplatz und meinen Praktikanten nach GMP-Richtlinien vorzubereiten.
Die Herstellung gestaltete sich schwierig. Schließlich musste jeder Handgriff von der Kamera eingefangen werden. Ich erklärte die Grundlagen der Rezeptur, warum man von fest nach flüssig arbeitet, was Kruken und Tuben unterscheidet, wie die Ausgangsstoffprüfung abläuft und was das NRF ist. Wie viel davon im Film zu sehen sein wird, weiß ich nicht. Das Drehteam, Thore und die beiden Mitarbeiter, die vom BMG geschickt wurden, waren jedoch fasziniert, was wir leisten. Das ist unser Job.
„PTA sein – genau das ist mein Job“
Der Rest des Tages beinhaltete ein Fotoshooting mit mir und Thore, viele Nahaufnahmen und Einsprecher, die für den Film gebraucht werden. Das Interview mit mir allein, Außenaufnahmen, die den Botendienst zeigen, und Szenen vor dem Greenscreen wurden am nächsten Tag gedreht. Um 17 Uhr war Drehschluss.
Meine wundervollen Kollegen hielten mir an beiden Tagen den Rücken frei, mein Chef genehmigte den Dreh und unterstützte mich ebenfalls. Wir wussten, dass wir auf diese Weise einen kleinen Beitrag dafür leisten, den PTA-Beruf für Jugendliche interessant und greifbar zu machen. Und obwohl dieser Dreh eine spannende und aufregende Erfahrung war, war ich froh in meinen kurzen Pausen, abseits der Hektik des Drehs, ab und an einen Kunden bedienen und beraten zu können. Denn währenddessen merkte ich mal wieder: PTA sein – genau das ist mein Job.