Sepsis: Früherkennung rettet Leben
Von einer Sepsis – auch „Blutvergiftung“ genannt – spricht man, wenn Infektionen außer Kontrolle geraten und den gesamten Körper erfassen. Ausgelöst wird die Sepsis durch Bakterien, Viren oder Pilze und deren Toxine, wenn sie vom eigentlichen Entzündungsherd aus in den Blutkreislauf gelangen.
Häufig tödlich
Ausgangspunkt für die Sepsis können zum Beispiel Wund- und Harnwegsinfektionen, eine Lungen- oder Bauchfellentzündung oder auch eine Grippe sein. Besonders gefährdet sind ältere Personen, aber auch Kinder unter einem Jahr sowie Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Immunschwäche. In Deutschland erkranken jedes Jahr circa 154.000 Menschen an Sepsis, 56.000 sterben daran. Das sind 154 Menschen pro Tag.
Verdächtige Symptome
Die rechtzeitige Behandlung mit einem adäquaten Antibiotikum ist essentiell für eine erfolgreiche Behandlung der Sepsis. Doch dazu ist es wichtig, die Sepsis möglichst früh zu erkennen.
Symptome, die auf eine Sepsis hindeuten können, sind
- Temperatur über 38 Grad oder unter 36 Grad
- plötzliche Verwirrtheit
- erhöhter Puls
- niedriger Blutdruck
- beschleunigte Atmung
- Blässe oder grau-fahles Aussehen
Zur klinischen Erkennung von Patienten mit schwerer Sepsis wurden drei Kriterien formuliert:
- eine Atemfrequenz von 22/min oder mehr
- Bewusstseinstrübung
- ein systolischer Blutdruck von weniger als 100 mm Hg
Präventionsmaßnahme: Impfungen
Wird eine Sepsis zu spät diagnostiziert, droht Organversagen. Das am häufigsten betroffene Organ ist die Niere. Eine wichtige Sepsis-Präventionsmaßnahme sind Impfungen, insbesondere gegen Pneumokokken, Meningokokken, Haemophilus influenzae b und Influenza. Besondere Bedeutung haben diese Impfungen für immungeschwächte Menschen. Quellen: Medizinische Universität Innsbruck; Deutsche Sepsis-Hilfe e.V.