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Tipps für den richtigen Umgang: Alzheimer-Patient in der Familie

Beim Umgang mit Demenzkranken sollten direkte Ansprache und Berührungen nicht fehlen. | Bild: Ocskay Mark / Adobe Stock

Die Kommunikation anpassen

Mit fortschreitender Demenzerkrankung wird es immer schwieriger, sich sprachlich mit dem Patienten zu verständigen. Deshalb ist Blickkontakt wichtig. Den Erkrankten sollte man auch immer namentlich ansprechen. Die Worte unterstreicht man am besten durch Gesten oder Berührungen. Außerdem wichtig: langsam, deutlich und in einfachen Sätzen sprechen. Fragen sollten so gestellt werden, dass sie der Patient mit Ja oder Nein beantworten kann.

Teilhabe ermöglichen

Für Angehörige heißt es: Versuchen Sie, die Selbstständigkeit eines Erkrankten so lange wie möglich zu erhalten. Lassen Sie zu, dass er Ihnen bei einfachen Tätigkeiten hilft – zum Beispiel Kartoffeln schälen oder den Tisch decken. Teilen Sie Handlungen in kleine Schritte auf und sagen zum Beispiel: „Stell bitte drei Teller auf den Tisch“ statt „Deck bitte den Tisch“.

Zuwendung schenken

Viele an Alzheimer erkrankte Menschen erinnern sich noch gut an frühere Zeiten. Alte Fotos spielen daher eine wichtige Rolle. Diese kann man gemeinsam betrachten. Auch andere Dinge, die der Erkrankte früher gerne mochte, können guttun, etwa gemeinsames Singen oder Lieblingslieder hören.

Schwierige Situationen meistern

Irgendwann erkennt ein Alzheimer-Patient seine eigenen Familienmitglieder nicht mehr. Angehörige sollten versuchen, verständnisvoll und ruhig zu bleiben, auch wenn das sehr schwerfällt. Es kann auch vorkommen, dass der Patient plötzlich aggressiv wird. Dann sollte man möglichst ablenken oder das Thema wechseln. Ironie und Kritik sind fehl am Platz. Deshalb sollten Angehörige Aussagen vermeiden wie „Weißt du das etwa nicht mehr?“ oder „Das habe ich dir doch schon drei Mal gesagt!“.

Auch an sich selbst denken

Der Umgang mit Demenzkranken kann Angehörige an ihre Grenzen bringen. Daher sollten sie sich immer wieder Unterstützung holen – von Verwandten, Freunden und professionellen Pflegekräften. Der Appell an die Angehörigen lautet: „Nutzen Sie die gewonnene freie Zeit für sich!“ Nur wer sich Auszeiten gönnt, kann wieder Energie auftanken. Manchmal hilft auch der Austausch mit Menschen, die in der gleichen Situation sind. Mehr Informationen erteilt die Alzheimer Forschung Initiative auch unter Tel.: 0211 – 86 20 66 0 und 0800 – 200 400 1 (gebührenfrei).

Quelle: Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI)