Jetzt doch: Grüne wollen Impfpflicht für Kitas
In der Debatte über eine Impfpflicht wollen die Grünen eine Masern-Schutzimpfung zur verbindlichen Bedingung für die Aufnahme von Kindern in Kitas machen. Einen Beschluss dazu fasste die Bundestagsfraktion am Dienstag, er liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Der Antrag für den Bundestag sieht zudem vor, dass „so schnell wie möglich einen ausreichenden Impfschutz“ nachweisen muss, wer in Betreuungseinrichtungen für Kinder, Schulen oder Pflegeeinrichtungen arbeitet. Um die Impfquoten bei Erwachsenen für Masern und anderen empfohlenen Impfungen zu erhöhen, soll ein „Einladungswesen“ durch niedergelassene Ärzte etabliert werden.
Durch eine hohe Impfquote Masern eliminieren
Mit dem Thema tat die Grünen sich zuletzt schwer. Ihre Gesundheitsexpertin Kordula Schulz-Asche hatte sich mehrmals skeptisch bis ablehnend zu einer Impfpflicht geäußert. Impfungen seien „gelebte Solidarität", Masern und andere Infektionskrankheiten sollten „endlich eliminiert werden“, sagte sie nun der dpa. Um diejenigen zu schützen, die nicht geimpft werden könnten, brauche es eine hohe Impfquote sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen.
Strengere Aufnahmerichtlinien bei Kinderbetreuungseinrichtungen
Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sagte: „Es braucht eine umfassende Impfberatung. Und die Masernimpfung muss verbindliche Voraussetzung für die Aufnahme in eine Kinderbetreuungseinrichtung sein.“ Daneben brauche es einen digitalen Impfpass mit automatischer Erinnerung an nötige Auffrischungen. „Ärzte sollten künftig regelmäßig und gezielt zur Impfung einladen“, sagte sie.
Geplante Masern-Impfpflicht ab März 2020
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plant eine Masern-Impfpflicht ab März 2020 für Kinder und bestimmte Berufsgruppen. Göring-Eckardt kritisierte, der Minister habe „überhaupt keine Antworten“ auf die unzureichende Impfquote bei Erwachsenen.
Quelle: dpa/JH