Neuer Negativrekord im Jahr 2018: Zahl der Apotheken sinkt unter 19.500
Die aktuelle Apothekenzahl markiert den tiefsten Stand seit Mitte der achtziger Jahre. Das zeigen Erhebungen der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände–, die auf den vollständigen Angaben der Landesapothekerkammern in allen 16 Bundesländern beruhen. Die Apothekendichte ist von 24 auf 23 Apotheken pro 100.000 Einwohner zurückgegangen und liegt damit nun deutlich unter dem EU-Durchschnitt (31).
Der Rückgang um 325 Betriebsstätten ergibt sich aus dem Saldo von 97 Neueröffnungen und 422 Schließungen. Während 29 Filialen entstanden, sind 354 Haupt- bzw. Einzelapotheken verschwunden. Dadurch ist die Zahl der Inhaber von 15.236 auf 14.882 gesunken. Deren Betriebe ergeben zusammen mit den 4.541 Filialen die Gesamtzahl von 19.423 Apotheken.
ABDA-Präsident Schmidt: Ordnungspolitische Rahmenbedingungen müssen stabilisiert werden
„Noch haben wir eine flächendeckende Arzneimittelversorgung, doch wenn sich nichts ändert, wird das bald nicht mehr so sein“, sagt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. „Der Abwärtstrend bei der Apothekenzahl zeigt, dass die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen stabilisiert werden müssen und dass die Apotheken eine bessere fachliche und ökonomische Perspektive brauchen. Der Berufsstand hat seine eigenen Vorschläge für eine Weiterentwicklung des Apothekenwesens vor einigen Wochen zur Diskussion gestellt. Die Politik hat verstanden, dass gesetzgeberische Eingriffe notwendig sind; die sollten jetzt zügig kommen.“ Schmidt weiter: „Besonders beunruhigt und schmerzt mich, dass die Zahl der Apothekeninhaber immer weiter sinkt. Die Gesellschaft muss gerade jungen Apothekern wieder eine echte Perspektive bieten, um sich eine Existenz als Selbstständige aufzubauen.“
Aktuelle Beschäftigungszahlen folgen
Die aktuellen Beschäftigungszahlen werden – wie in jedem Jahr – erst Anfang Mai beim Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbandes bekannt gegeben. Die Zahl der in öffentlichen Apotheken arbeitenden Menschen war im Jahr 2017 auf mehr als 157.000 gestiegen. Etwa ein Drittel davon approbierte Apotheker. Zwei Drittel arbeiteten als Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) oder Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA). Insgesamt gab es 2017 65.823 Pharmazeutisch-technische Assistenten (inkl. Praktikanten) mit einem Frauenanteil von 97,2 %.