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Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland: Frauen fühlen sich gesünder als Männer

Seit der Wende hat sich das Gesundheitsempfinden von Frauen deutlich verbessert und damit sogar die Selbsteinschätzung der Männer übertroffen. | Bild: Peter Atkins / Adobe Stock

Im Jahr 1990 schätzten Männer sowohl in den alten als auch in den neuen Bundesländern ihre Gesundheit deutlich positiver ein als Frauen. Doch in den darauffolgenden knapp 25 Jahren wurden die gefühlten Gesundheitsunterschiede zwischen Frauen und Männern überall immer kleiner.

Männer im Osten fallen deutlich zurück

Im Jahr 2013 lag die selbsteingeschätzte Gesundheit der Männer schließlich sogar unter der der Frauen. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern ist im Osten dabei ausgeprägter als im Westen. Das ergab eine Studie am Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock.

Wirtschaftliche Unsicherheit belastet die Gesundheit

Eine mögliche Erklärung für das verschlechterte Gesundheitsgefühl der ostdeutschen Männer: Durch die politischen und sozialen Veränderungen seit der Wende hat die Gesundheit der Männer – oder zumindest ihr Gesundheitsgefühl – nachhaltig gelitten. Arbeitslosigkeit oder wirtschaftliche Unsicherheit könnten zu ungesundem Verhalten wie Alkoholkonsum oder Rauchen geführt haben.

Frauen profitieren von sozialem Netzwerk und gesünderem Lebensstil

Dass Männer stärker betroffen sind als Frauen, könnte daran liegen, dass Frauen in schwierigen Zeiten mehr von ihrem sozialen Netzwerk profitieren. Von ihren schlechten Gesundheits-Selbsteinschätzungswerten direkt nach der Wende scheinen sich die Frauen über die Jahre hinweg erholt zu haben. Dazu passen auch die Ergebnisse anderer Studien, wonach ostdeutsche Frauen bei den sportlichen Aktivitäten oder dem Alkoholkonsum inzwischen mit den westdeutschen Frauen gleichziehen. Ostdeutsche Männer leben dagegen ungesünder als ihre Geschlechtsgenossen im Westen. 

Quelle: Max-Planck-Institut für demografische Forschung