Aktuelles
3 min merken gemerkt Artikel drucken

Weltleitmesse der Medizinbranche Medica 2018: Neues aus der Welt der Medizinprodukte

Auf der Medica 2018 steht die Digitalisierung klar im Vordergrund. | Bild: Messe Düsseldorf / ctillmann

Elektronisch unterstützte Atemübungen

Es ist nur ein kleines Gerät, doch es soll Großes leisten: gestressten Menschen beim Entspannen helfen. Das Produkt, das auf die Haut aufgelegt wird und über Atemregulierung zu innerer Ruhe verhelfen soll, wird aktuell auf der Medizinmesse Medica in Düsseldorf vorgestellt. Es leitet gestresste Menschen über Lichtsignale und Vibration zu entspannendem Atmen an. Auf dem Handy kann das Angebot zu einem Programm mit Bewertung des individuellen Stresslevels ausgebaut werden.

Windelalarm auf dem Smartphone

Vorgestellt wird auch ein Sensor für Feuchtigkeits- und Temperaturwerte, der via Bluetooth anzeigt, wann eine Windel gewechselt werden sollten. Das in verschiedenen Größen verfügbare Gerät kann an Windeln für Kinder und für Erwachsene eingesetzt werden. Da mehrere Geräte verwaltet werden können, ist das Produkt auch für Pflegeeinrichtungen interessant.

Leuchtende Schmerzpflaster und Atemmasken für Sportler

Bei den tragbaren Technologien, den „Wearables“, wird auf der Messe ein Schmerzpflaster vorgestellt, das den Wundheilungsprozess verbessern kann. Dabei stimulieren blaues und rotes LED-Licht die Blutzirkulation und die Gewebetemperatur: eine nicht-medikamentöse Behandlungsmethode für Schmerzen von Athleten. Ebenfalls für Sportler gedacht ist eine Maske, die das Atemgases misst und analysiert. Die Untersuchung eröffnet dem Anwender über eine App auch, wie viele Kalorien sein Körper gerade verbrennt.

Virtual-Reality im therapeutischen Kontext

Ein digitales Therapiesystem für Menschen mit krankhafter Angst vor Spinnen haben Forscher des Fraunhofer-Instituts entwickelt. In dieser Therapie mit Hilfe von Datenbrille und tragbaren Sensoren tauchen die Spinnen nur in der virtuellen Realität auf. Das soll für Spinnen-Phobiker die Furcht vor dem Beginn einer Behandlung mindern.

Shutterbrille statt Klebepflaster

Auch eine elektronische Sehhilfe zur Behandlung der Schwachsichtigkeit (Amblyopie) bei Kindern, wird vom Frauenhofer-Institut aktuell auf der Medica vorgestellt. Sie soll die bisherige Therapie mit entstellenden Klebepflastern ersetzen und so die Therapietreue der kleinen Patienten verbessern.

Digitalisierte Medizinprodukte werden zum Alltag

Wie ein roter Faden zieht sich die Digitalisierung durch das diesjährige Ausstellerangebot der Medica. Kein Wunder, denn nach Meinung von Jörg Mayer, Geschäftsführer des Verbandes der Hightech-Industrie Spectaris, dürften künftig Medizinprodukte ohne digitale Komponente eher die Ausnahme als die Regel sein. Quelle: dpa / sn