Masern: Impflücken bei Erwachsenen
Extrem ansteckend
Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionen überhaupt. Fast jeder, der mit dem Virus in Berührung kommt und nicht immun ist, erkrankt daran. Eine Übertragung von Masern-Viren ist sogar in einem Raum möglich, in dem sich ein Erkrankter bis etwa zwei Stunden davor aufgehalten hat. Hinzu kommt: Die Betroffenen sind bereits vier Tage vor Auftreten des Ausschlags ansteckend.
Keine harmlose Kinderkrankheit
Immer noch ist die Meinung verbreitet, die Masern seien eine harmlose Kinderkrankheit. Dies ist jedoch keinesfalls zutreffend. Die Virusinfektion kann mit gefährlichen Komplikationen verbunden sein: Neben Mittelohr- und Lungenentzündung kann auch eine schwere Form der Gehirnentzündung auftreten. Kinder unter fünf und Erwachsene über 20 Jahren haben das größte Risiko für schwerwiegende Folgen.
Zu wenig bekannt: Impfempfehlung für alle nach 1970 Geborenen
Aufgrund fehlender Immunität erkranken zunehmend Erwachsene zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr. Häufig haben sie in ihrer Jugend nur eine der beiden erforderlichen Impfungen erhalten. Viele wissen jedoch gar nicht, dass sie unzureichend geimpft sind. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Masern-Impfung nicht nur für alle Kleinkinder, sondern seit 2010 auch für alle nach 1970 geborenen Erwachsenen, die in der Kindheit nicht oder nur einmal geimpft wurden. Nur ein Viertel der nach 1970 geborenen Erwachsenen kennt jedoch diese Impfempfehlung. Wer vor 1970 geboren ist, hat meist die Masern mit dem sogenannten Wildvirus durchgemacht und dadurch eine Immunität aufgebaut. Quelle: Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM)