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Europäische Arzneimittelagentur EMA: Umzug nach Amsterdam

Bild: dpa

Wie der Europäische Rat am Montagabend bekannt gab, wird die Europäische Arzneimittelagentur EMA von London nach Amsterdam ziehen. Von insgesamt 19 Bewerbern gingen in einem Auswahlverfahren drei in die zweite Runde: Mailand, Kopenhagen und Amsterdam. Am Ende entschied das Los, denn nachdem auch Kopenhagen aus dem Rennen war, kam es in einer Stichwahl zu einem Unentschieden zwischen Mailand und Amsterdam. Die Behörde hat nun etwas mehr als 16 Monate Zeit, den Umzug vorzubereiten. Spätestens am 30. März 2019 sollen die Mitarbeiter ihre Arbeit in Amsterdam aufnehmen.

Folge des Brexit

Grund für den Umzug der EMA ist die Entscheidung Großbritanniens, aus der EU auszutreten. Für London dürfte der Wegzug der Arzneimittelbehörde ein schwerer Schlag sein, denn er bedeutet nicht nur, dass viele der rund 900 Mitarbeiter ihre Koffer packen, sondern auch einen Rückgang der Besucherzahlen, da die Veranstaltungen der EMA künftig nicht mehr in der englischen, sondern in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam stattfinden.

Viel Zuspruch für die Entscheidung

Der in Bonn ansässige Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) begrüßte die Entscheidung in einer Stellungnahme. „Wir bedauern zwar, dass Bonn nicht der neue Standort der EMA werden wird. Gleichwohl ist Amsterdam eine gute Wahl“, erklärte Elmar Kroth, Geschäftsführer Wissenschaft beim BAH. „Die wichtigsten Faktoren, die die Arbeitsfähigkeit der EMA auch nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU ermöglichen, sind dort gegeben.“

Die Stadt Amsterdam böte eine gute Infrastruktur und internationale Schulen. Zudem verfügen die Niederlande über ein funktionierendes Gesundheitssystem. „Viele Mitarbeiter der EMA hatten sich im Vorfeld für diesen Standort ausgesprochen. Ich hoffe, dass der Behörde nun die Mehrheit ihrer hochqualifizierten Arbeitskräfte erhalten bleibt“, betonte Kroth. Es gelte nun, den Umzug schnellstmöglich durchzuführen, damit sich die EMA wieder auf ihre Kernaufgaben – die Zulassung, Bewertung und Überwachung von Arzneimitteln in Europa – fokussieren kann. Quellen: EMA, DAZ.online