Malaria – Vorbeugung und Behandlung
Gefahr durch Malaria
Malaria ist eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten, die weltweit in vielen tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet ist. Nach Angaben der WHO gab es im Jahr 2015 etwa 212 Millionen neue Malariafälle, etwa 429.000 endeten tödlich. Im selben Jahr wurden in Deutschland 1.068 Fälle von Malaria gemeldet – die meisten von ihnen waren ein ungewolltes Souvenir aus Afrika, aber auch in anderen Risikogebieten, z.B. in Südostasien, Lateinamerika und im Nahen Osten, kann es zu Ansteckungen kommen.
Übertragung durch einzellige Parasiten
Die Malariaerreger, sogenannte Plasmodien, werden von infizierten weiblichen Anopheles-Mücken auf den Menschen übertragen. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Parasiten der Spezies Plasmodium, die im Menschen eine Malariaerkrankung verursachen können – die größte Bedrohung stellen die Erreger Plasmodium falciparum und Plasmodium vivax dar. Mehr über den Lebenszyklus des Malaria-Erregers, typische Malaria-Symptome sowie die verschiedenen Arten von Malaria erfahren Sie hier.
Informationen zum Reiseland einholen
Die hohe Zahl der in Deutschland gemeldeten Malariafälle zeigt, dass viele Urlauber die gesundheitlichen Gefahren exotischer Ferienziele unterschätzen beziehungsweise unzureichend oder falsch informiert sind. Deshalb sollten Sie jedem, der eine Reise in die Tropen oder Subtropen plant, raten, sich vorab gründlich über mögliche Gesundheitsgefahren im Urlaubsland zu informieren. Dies kann beim Arzt erfolgen oder bei den Tropeninstituten, deren Anschriften man auf der Homepage des Robert Koch-Instituts findet (https://www.rki.de). Auch das Auswärtige Amt (http://www.auswaertiges-amt.de) stellt Informationen zu den verschiedenen Reiseländern zur Verfügung.
Schutz vor Mückenstichen
Um sich vor Malaria zu schützen, sollte man sich in Risikogebieten vor Mückenstichen schützen. Die sogenannte Expositionsprophylaxe umfasst folgende Maßnahmen:
- Geeignete Kleidung tragen: Mücken können leicht durch dünne T-Shirts, Socken oder Hosen hindurch stechen, insbesondere wenn diese eng an der Haut anliegen. Aus diesem Grund sollte man zu dicht gewebter bzw. imprägnierter Kleidung greifen, die zudem möglichst hell sein sollte, da dunkle Stoffe die Moskitos stärker anlockt als helle. Die Kleidung sollte den ganzen Körper bedecken. Unbedeckte Hautstellen, z.B. Hände und Hals, sollten mit einem hochwirksamen Mückenschutzmittel eingerieben werden.
- Unter einem Moskitonetz schlafen: Eine gute mechanische Abwehr bieten Mückengitter und feinmaschige Moskitonetze. Da man bei direktem Kontakt mit dem Netz trotzdem noch gestochen werden kann, sollte das Moskitonetz zusätzlich mit speziellen Mitteln, z.B. Cyfluthrin, imprägniert werden. Mückenmittel (Repellents), die für die Anwendung auf der Haut gedacht sind, sind zur Imprägnierung ungeeignet! Man kann auch bereits imprägnierte Moskitonetze kaufen.
- Insektenschutzmittel verwenden: Repellents werden direkt auf die Haut aufgetragen und wirken 6 - 8 Stunden. Bei den Mitteln zum Einreiben wird als Wirkstoff oft Diethyltoluamid (DEET) eingesetzt. Eine Übersicht über die Inhaltsstoffe von Repellents sowie das Testergebnis der Stiftung Warentest finden Sie hier.
Medikamentöse Prophylaxe
Neben der Expositionsprophylaxe werden für bestimmte Gebiete mit hohem Infektionsrisiko eine medikamentöse Vorsorgebehandlung und/oder die Mitnahme eines Notfallmedikaments zur Einnahme bei Erkrankung empfohlen. Die Auswahl der Medikamente richtet sich nach der Erregerempfindlichkeit (Resistenz) in der jeweiligen Region. Die WHO schätzt die Resistenzlage regelmäßig ein und spricht entsprechende Empfehlungen aus.
Folgende Arzneistoffe können zur Malariaprophylaxe eingesetzt werden:
- Chloroquin
- Proguanil
- Mefloquin
- Atovaquon/Proguanil
- Artemether/Lumefantrin (nur zur Therapie der unkomplizierten Infektion mit Plasmodium falciparum und zur Selbstbehandlung im Notfall zugelassen)
- Doxycyclin (in Deutschland für diese Indikation nicht zugelassen, kann nur als Off-Label-Use verordnet werden)
Je nach Arzneimittel muss die Einnahme bereits eine Woche vor Reiseantritt begonnen sowie bis zu vier Wochen danach fortgesetzt werden.
Behandlung abhängig von der Art der Malaria
Je nach Gesundheitszustand, Art der Malaria und Resistenz der Plasmodien wird Malaria mit unterschiedlichen Medikamenten behandelt. Zum Teil kommen dabei die Wirkstoffe zum Einsatz, die auch prophylaktisch eingenommen werden können. Bei Verdacht auf Malaria tropica ist eine sofortige Krankenhauseinweisung erforderlich. Im Zweifelsfall muss eine Therapie auch rein auf Verdacht beginnen, da sich bei Malaria tropica der Zustand sehr schnell verschlechtern kann.
Wichtig!
Tritt nach einem Aufenthalt in einem Malaria-Risikogebiet Fieber auf, unbedingt sofort einen Arzt aufsuchen!