Neu ab 1. April: verbesserter Stuhltest zur Darmkrebsvorsorge
Antikörper suchen nach verstecktem Blut im Stuhl
Frauen und Männer ab 50 Jahren haben einmal jährlich Anspruch auf einen Stuhltest auf verstecktes Blut im Stuhl (Okkultbluttest). Die Kosten dafür übernehmen die Krankenkassen. Dies bleibt auch weiterhin so. Doch der bisherige guajakbasierte Test, der auf einem biochemischen Nachweisverfahren beruht, wird abgelöst. Ab 1. April wird stattdessen ein immunologischer Test durchgeführt. Dieser immunologische fäkale Okkultbluttest beruht auf einer Antikörper-Reaktion mit dem menschlichen Blutfarbstoff Hämoglobin.
Weniger störanfällig als bisheriger Test
Weil die Antikörper nur auf menschliches Hämoglobin reagieren, ist der neue Test deutlich weniger störanfällig als der Guajak-Test, betonen Experten. So reagiere der bisherige Test zuweilen auch auf Blut aus der Nahrung, wenn etwa rotes Fleisch verzehrt worden sei. Der immunologische Stuhltest, der jetzt ins Screening-Programm aufgenommen wird, hat sich in Studien als zuverlässiger erwiesen. Er erkennt Blutspuren im Stuhl rund zwei bis drei Mal häufiger als der Guajak-Test.
Drei Testbriefchen fürs Speziallabor
Für den neuen Okkultbluttest gibt der Arzt dem Patienten drei Testbriefchen mit. Diese werden an verschiedenen Tagen mit Stuhlproben versehen und zur Auswertung in ein Speziallabor versandt. Wie bisher wird der Patient nur bei einem positiven Befund kontaktiert. In diesem Fall ist eine anschließende Darmspiegelung indiziert. Ab dem 55. Lebensjahr wird die Darmspiegelung im Rahmen der Krebsfrüherkennung ohnehin empfohlen. Veränderungen der Darmschleimhaut können bei der Koloskopie wesentlich präziser erkannt werden als mit einem Stuhltest. Die Koloskopie muss – anders als der Stuhltest – bei unauffälligem Ergebnis nur alle zehn Jahre wiederholt werden. Quelle: Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)