Teil 5: Testkäufe in der Apotheke – Eigendiagnose Fußpilz
Eigendiagnose Fußpilz
Eine Kundin mittleren Alters kommt in die Apotheke und klagt über ein Brennen und Jucken am linken Fuß, welches seit mehreren Tagen anhält. Sie war am Wochenende im Schwimmbad und hat seitdem die Beschwerden. Sie vermutet, sich eine Fußpilzinfektion zugezogen zu haben.
Laut Leitlinie der ABDA muss auch hier die Eigendiagnose hinterfragt werden, um abzuklären, ob eine Selbstmedikation möglich ist.
Zum Hinterfragen der Eigendiagnose eignen sich beispielsweise Fragen wie:
- Welche Beschwerden liegen vor? (Juckreiz, Brennen, Rötung, leichte Schmerzen, Nässen etc.)
- Seit wann liegen die Beschwerden vor?
- Gibt es weitere Begleitsymptome? (Nagelpilz, Befall anderer Körperregionen)
Die Grenzen der Selbstmedikation: Wann zum Arzt?
Bei starken Schmerzen, rezidivierenden Beschwerden oder einem Befall der Nägel muss ein Arzt konsultiert werden. Das Gleiche gilt auch, wenn der Patient an Diabetes oder HIV erkrankt ist oder wenn Arzneimittel wie Zytostatika oder Immunsuppressiva eingenommen werden.
Verschiedene Darreichungsformen und Wirkstoffe in der Selbstmedikation
In der Selbstmedikation lässt sich Fußpilz in der Regel gut behandeln. Verschiedene Wirkstoffe wie Terbinafin, Bifonazol und Clotrimazol sind erhältlich. Die Wirkstoffe unterscheiden sich in der Anwendungshäufigkeit und Dauer. Ob Spray, Creme, Salbe oder Puder empfohlen wird, sollte je nach Patient und Hautbeschaffenheit individuell entschieden werden. Leidet der Patient unter Fußschweiß, ist ein Puder oder Gel am besten geeignet. Bei trockener Haut sollte hingegen zu Cremes und Lotionen gegriffen werden, da diese zusätzlich pflegende Effekte aufweisen. Lösungen sind insofern praktisch, weil sie sich dünn auftragen und gut einreiben lassen. Wer direkten Kontakt mit der infizierten Hautstelle vermeiden möchte, für den sind Sprays die geeignete Variante.
Zusatztipps:
- Lockere Lederschuhe ohne Gummisohle tragen.
- In Schwimmbädern, Saunen oder Sportanlagen grundsätzlich Badelatschen tragen.
- Baumwollstrümpfe tragen und täglich wechseln.
- Zehenzwischenräume immer gründlich abtrocknen.
- Keine langen Bäder nehmen und die Verwendung von rückfettenden Waschlotionen zur Hautpflege bevorzugen.
- Täglich Handtücher wechseln.
Die richtige Hygiene
Bei einer Pilzerkrankung ist es besonders wichtig, auf die Hygiene zu achten. Handtücher, Badematten und Socken müssen bei mindestens 60 °C gewaschen werden. Ist dies aufgrund des Materials nicht möglich, sollte zusätzlich zum Waschmittel ein Hygienespüler (z. B. der Canesten® Hygiene Wäschespüler) verwendet werden, um die Pilzsporen abzutöten.
Unsere Beispiel-Kundin berichtet, regelmäßig eine Fußpflegecreme zu verwenden. Sie trägt im Beruf Stützstrümpfe und hat trockene Haut an den Füßen. Die optimale Empfehlung in diesem Fall ist also ein Antimykotikum in Form einer Creme. Zusätzlich sollte ihr die Verwendung eines Hygienespülers zum Waschen ihrer Stützstrümpfe angeraten werden.
Tritt mit den empfohlenen Maßnahmen nach 1-2 Wochen keine Besserung ein, muss ärztlicher Rat eingeholt werden.