Was ist eigentlich Mallorca-Akne?
Bei der Mallorca-Akne handelt es sich um eine Sonderform der Lichtdermatose. Sie entsteht unter Einwirkung von UV-Licht. Je stärker die UV-Strahlung ist und je länger Betroffene ihr ausgesetzt sind, umso heftiger fallen die Symptome aus. Deshalb hat die Mallorca-Akne ihren Höhepunkt im Hochsommer – im Gegensatz zur polymorphen Lichtdermatose, die gehäuft im Frühjahr auftritt.
Typischerweise sind die Areale, die der Sonne am meisten ausgesetzt sind, betroffen. Dazu zählen vor allem Gesicht, Dekolleté, Arme und Schultern. Die Haut erscheint gerötet und ist von juckenden Pickelchen und Knötchen übersät. Die Hautreaktion tritt in der Regel wenige Stunden nach dem Sonnenbad auf.
Akne vulgaris oder Mallorca-Akne?
Streng genommen handelt es sich bei der „Mallorca-Akne“ gar nicht um eine Form der Akne. Denn die echte Akne (Akne vulgaris) ist immer vom Auftreten von Komedonen begleitet. Bei der Mallorca-Akne hingegen kommen Komedonen (Mitesser) nur selten vor.
Beide Hauterkrankungen unterscheiden sich auch in ihrer Ursache: Akne vulgaris ist hormonell bedingt und geht mit einer erhöhten Talgproduktion und Verstopfung der Hautporen einher.
Bei der Mallorca-Akne liegt eine Störung des Talgdrüsenfollikels vor. Dadurch treten Entzündungen der Haarfollikel auf, die durch UV-Strahlung ausgelöst werden. Häufig davon betroffen sind Jugendliche oder junge Erwachsene, die zu fettiger und öliger Haut neigen oder unter klassischer Akne vulgaris leiden.
Wie entsteht Mallorca-Akne?
Die genauen Prozesse, die zum Auftreten der Mallorca-Akne führen, sind noch nicht abschließend geklärt. Man geht davon aus, dass Fettbestandteile aus aufgetragenen Sonnenschutzmitteln oder anderen Körperpflegeprodukten unter Einfluss von UV-Strahlung in der Haut reaktive Lipidperoxide bilden. Diese führen dann zu den entsprechenden Symptomen.
Zur Erinnerung: Was sind Peroxide?
Peroxide sind Substanzen, die in ihrer Struktur zwei benachbarte Sauerstoffmoleküle enthalten: –O—O–. Dabei handelt es sich um sehr instabile Verbindungen, die dazu neigen, in reaktive Radikale zu zerfallen. Diese Radikale können Zellstrukturen angreifen und zu Hautschäden führen.
In der Industrie werden Peroxide zum Beispiel als Bleichmittel in Wasch- und Haarfärbemitteln eingesetzt. Oft werden sie dann als „Aktivsauerstoff“ beworben. Das wohl bekannteste Peroxid ist Wasserstoffperoxid.
Wie kann eine Mallorca-Akne behandelt werden?
Bei der Mallorca-Akne handelt es sich um eine selbst-limitierende Erkrankung. Das bedeutet, dass die Hautveränderungen nach einiger Zeit von selbst wieder verschwinden. Es ist jedoch möglich, die Symptome medikamentös abzumildern. Glucocorticoid-haltige Salben können der Rötung und Pickelbildung entgegenwirken, Antihistaminika helfen dabei den Juckreiz einzudämmen.
Als Erste-Hilfe-Maßnahme können Kühlpads, eingewickelt in ein Handtuch oder ähnliches, auf die juckende Hautstelle aufgelegt werden. Direkte Sonneneinstrahlung sollte bis zum Abklingen der Symptome gemieden werden.
Kann Mallorca-Akne vorgebeugt werden?
Wer weiß, dass er zu Mallorca-Akne neigt, kann vorbeugende Maßnahmen treffen. So sollte die Haut schrittweise an die Sonne gewöhnt, jedoch die stärkste Sonnenstrahlung zwischen 11:00 und 15:00 Uhr gemieden werden. Die Hautstellen, die von der Kleidung nicht bedeckt werden, sollten durch ein Sonnenschutzmittel mit einem möglichst hohen UV-A-Schutz und Antioxidantien geschützt werden.
Bei der Wahl des Sonnenschutzmittels sollten Produkte mit fettfreien Grundlagen verwendet werden, um die Bildung von Peroxiden zu vermeiden. Häufig finden sich auf den Produkten auch entsprechende Hinweise, dass sie für Allergiker geeignet sind. Beispiele für geeignete Sonnenschutzmittel sind Sun Allergy Protect Sun Gel-Creme von Eucerin oder Ladival® Allergische Haut Sonnenschutz Gel.
Zusätzlich sollten die Kunden in der Beratung darauf hingewiesen werden, auch bei der Auswahl von After-Sun-Produkten und weiteren Körperpflegemitteln auf eine fettfreie Basis zu achten.
Trotz des lästigen Juckreizes sollte auf Kratzen und ein Ausdrücken der Pickelchen verzichtet werden, um keine Verletzungen der Haut mit anschließender Narbenbildung zu verursachen.