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Teil 8: Pertussis-Impfung

Pertussis ist vor allem im Säuglingsalter sehr gefährlich. | Bild: DavidWhalen / iStockphoto

Bakterielle Infektion

Beim Keuchhusten handelt es sich um eine hoch ansteckende bakterielle Erkrankung. Das Bakterium Bordetella pertussis wird per Tröpfcheninfektion übertragen. Es vermehrt sich auf den Schleimhäuten und bildet dort gewebezerstörerische Toxine. Antibiotika können die Erkrankung nur dann mildern, wenn sie frühzeitig verabreicht werden. Sie verkürzen allerdings die Ansteckungsdauer.  

Charakteristischer Krankheitsverlauf

Nach einer Inkubationszweit von 7 bis 21 Tagen beginnt die meist viele Wochen dauernde Erkrankung. Im Kindesalter zeigt sie häufig einen typischen Verlauf in drei Stadien:

  • Stadium catarrhale (1 bis 2 Wochen): erkältungsähnliche Symptomatik mit Husten
  • Stadium convulsivum (4 bis 6 Wochen): anfallsweise auftretender Krampfhusten, bellende Hustenstöße, häufig mit ziehendem und keuchendem Einatmen und anschließendem Erbrechen
  • Stadium decrementi: allmähliches Abklingen der Hustenanfälle

Lebensgefährlich für Säuglinge

Bei Jugendlichen und Erwachsenen äußert sich der Keuchhusten häufig unspezifisch als lang dauernder Husten ohne Krampfanfälle. Deshalb wird die Infektion oft nicht als Pertussis erkannt. Die Patienten können jedoch andere Personen anstecken. Säuglinge, die noch keine Impfung erhalten haben, sind besonders gefährdet. Bei ihnen besteht im Erkrankungsfall Erstickungsgefahr. Sie haben außerdem ein hohes Risiko für schwerwiegende Komplikationen wie Lungenentzündung.

Früher Impfbeginn ratsam

Von der Mutter bekommt das Neugeborene keine schützenden Antikörper gegen diese Infektionskrankheit mit. Die Pertussis-Grundimmunisierung, bestehend aus vier Teilimpfungen, sollte daher früh beginnen – möglichst ab vollendetem zweiten Lebensmonat. Da die Immunität nur begrenzt anhält, sind Auffrischimpfungen im Kindes- und Jugendalter erforderlich. Empfohlen wird außerdem eine Auffrischimpfung für alle Erwachsenen. Insbesondere bevor ein Baby zur Welt kommt, sollten die Eltern und andere Personen, die mit dem Kind Kontakt haben werden, ihren Pertussis-Impfschutz überprüfen.

Nur Kombinationsimpfstoffe

Pertussis-Impfstoffe gibt es nur noch als Kombinationsimpfstoffe, die gleichzeitig vor Diphtherie und Tetanus schützen (z. B. Infanrix®) sowie als Fünffach- oder Sechsfachimpfstoffe mit zusätzlichem Schutz gegen Polio und Haemophilus influenzae Typ b (z. B. Infanrix-IPV+Hib®, Pentavac®) bzw. mit Hepatitis-B-Impfstoff als sechster Komponente (z. B. Hexyon®, Infanrix hexa®). Auffrischimpfstoffe können ab dem Kindesalter eingesetzt werden (z. B. Boostrix®, Boostrix Polio®, Repevax®, TdaP-Immun®). Die Impfstoffe sind meist gut verträglich. Neben lokalen Impfreaktionen können Fieber, Magen-Darm-Beschwerden, Kopf- und Gliederschmerzen auftreten. Nur in Einzelfällen kommt es zu Fieberkrämpfen.

STIKO-Impfempfehlungen

Standardimpfempfehlung:

  • alle Säuglinge/Kleinkinder ab 2 Monate
  • Erwachsene einmalig als Tetanus-Diphtherie-Pertussis-Kombinationsimpfung

Indikationsimpfempfehlung:

als Auffrischimpfung, sofern die letzte Impfung länger als 10 Jahre zurückliegt, für

  • Frauen im gebärfähigen Alter (falls nicht erfolgt, dann in den ersten Tagen nach der Geburt des Kindes)
  • enge Kontaktpersonen eines Neugeborenen
  • Personal im Gesundheitsdienst sowie in Gemeinschaftseinrichtungen

Impfschema und Impfstoffe

  • Pertussis-Impfstoffe werden aus azellulären Pertussis-Komponenten (aP) hergestellt. Nur Kombinationsimpfstoffe verfügbar: DTaP (z. B. Infanrix®), DTaP-IPV-Hib (z. B. Infanrix-IPV+Hib®, Pentavac®) bzw. DTaP-IPV-HepB-Hib (z. B. Infanrix hexa®, Hexyon®), außerdem Auffrischimpfstoffe (z. B. Boostrix, TdaP-Immun®, Repevax®)
  • Die vier Teilimpfungen der Grundimmunisierung sollten im Alter von 2, 3, 4 sowie 11 bis 14 Monaten erfolgen. (Fehlende Impfungen sollten später nachgeholt werden.) Die erste Auffrischimpfung sollte zwischen 5 und 6 Jahren, die zweite zwischen 9 und 17 Jahren erfolgen.
  • Zwischen den einzelnen Impfstoffgaben der Grundimmunisierung soll ein Mindestabstand von 4 Wochen liegen.
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