Biochemisches Grundwissen
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Aufgefrischt! Biochemisches Grundwissen: Was macht eine Krebszelle aus?

Unter dem Mikroskop betrachtet fallen Tumorzellen durch ihr verändertes Aussehen auf. Die Unterschiede zu gesunden Zellen sind auch für die Therapie von Bedeutung. | Bild: Convit /AdobeStock

Um einen Feind zu besiegen, muss man ihn kennen – diese Regel gilt nicht nur für Infektionskrankheiten, sondern auch für Tumoren. Daher ist es für die Behandlung von Krebserkrankungen notwendig, die Besonderheiten der bösartig veränderten Zellen zu kennen. Doch was macht eine Krebszelle eigentlich aus?

Vier Eigenschaften bösartiger Tumoren

Unter dem Mikroskop betrachtet erscheinen Krebszellen anders als gesunde Zellen: Ihr Zellkern ist vergrößert und hat eine unregelmäßige Begrenzung. Vor allem aber verhalten sich Tumorzellen anders als gesunde Zellen. Bösartige Tumoren wachsen ...

  • unkontrolliert, d. h. die natürliche Gewebelimitierung ist außer Kraft gesetzt.
  • invasiv, d. h. sie dringen in umliegende Gewebeschichten ein.
  • destruierend, d. h. sie zerstören das umliegende Gewebe.
  • metastasierend, d. h. sie verbreiten sich im Körper und bilden Tochtergeschwülste.

Abgekoppelt von Kontrollmechanismen

Tumorzellen teilen sich schnell und unbegrenzt. Von anderen Zellen ausgesendete Signale wie z. B. wachstumshemmende Faktoren haben auf sie keinen Einfluss, die Apoptose ist ausgeschaltet.

Gut zu wissen: Was ist Apoptose?

Mit Apoptose wird das physiologisch geregelte Selbstmordprogramm bezeichnet, das für die Eliminierung von alten und mutierten Zellen sorgt. Es kontrolliert die Zellzahl und damit die Begrenzung von Geweben.

Mit steigender Größe benötigt der Tumor vermehrt Nährstoffe aus dem Blut. Um sich selbst zu versorgen, sind bösartige Tumoren daher in der Lage, aus den vorhandenen Blutbahnen zusätzliche neue Verzweigungen zu bilden. Dieser Vorgang wird als Angiogenese bezeichnet.

Invasion und Metastasenbildung

Sind bösartige Tumorzellen in umliegende Gewebeschichten eingedrungen, können sie auch Lymph- und Blutbahnen erreichen. Über diese Gefäßsysteme werden sie im gesamten Körper verteilt und können sich an anderer Stelle neu ansiedeln. Diese als Metastasen bezeichneten Tochtergeschwülste erschweren die Therapie der Erkrankung, da keine klare lokale Begrenzung mehr vorhanden ist. Quelle: Sorg, Bernd; Imhof, Diana: Biochemie und Klinische Chemie für Pharmazeuten. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2021. 

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