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Sind Kopfschuppen behandlungsbedürftig?

Viele Menschen haben mit vermehrt auftretenden Kopfschuppen zu kämpfen. Was kann der Auslöser dafür sein? | Bild: doucefleur / AdobeStock

Die menschliche Haut befindet sich in einem kontinuierlichen Erneuerungsprozess. Nach ungefähr vier Wochen wandern die „alten“ Hautzellen aus tieferen Hautschichten an die Oberfläche. In der obersten Hautschicht der Epidermis, im sogenannten Stratum corneum, verhornen die Hautzellen und werden letztendlich abgestoßen. Diese im Rahmen der normalen Hauterneuerung entstandenen Hautschüppchen sind so klein, dass sie mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen sind. Erst wenn sich viele Hornzellen zu Klümpchen verbinden, werden sie als Kopfschuppen sichtbar.

Vermehrte Talgproduktion oft als Auslöser

Die häufigste Ursache für die Bildung von Kopfschuppen ist eine Überaktivität der Talgdrüsen. Die vermehrte Talgproduktion bietet eine optimale Nährgrundlage für den physiologischen Pilz Malassezia furfur, der sich in Folge übermäßig vermehren kann. Die gestörte mikrobielle Besiedelung der Kopfhaut führt zu Schuppenbildung und wird häufig von Juckreiz begleitet.

Fettige Kopfschuppen lassen sich im Rahmen der Selbstmedikation mit Ketoconazol-haltigen Shampoos (z. B. Terzolin®) gut behandeln. Das Shampoo wird über einen Zeitraum von vier Wochen zweimal wöchentlich angewendet und anschließend zur Vorbeugung einmal pro Woche. Wird die Therapie ausgesetzt, kann mit einem erneuten Auftreten der Kopfschuppen gerechnet werden.

Falsche Haarpflege kann zur Schuppenbildung führen

Eine zu häufige Haarwäsche mit entfettenden Shampoos kann die Haut austrocknen und Juckreiz herbeiführen. Durch Kratzen wird die Kopfhaut dann gereizt und die Schuppenbildung angeregt. Zu heißes Föhnen kann ebenso die Ursache für die Irritation der Kopfhaut sein. Zur Linderung der Symptome empfiehlt es sich auf mildere Shampoos (z. B. von Physiogel® oder Linola®) zurückzugreifen und die Haare schonend zu trocknen.

Wodurch es noch zu Schuppen kommen kann ...

Hinter Kopfschuppen kann allerdings auch eine genetische Veranlagung stecken. Doch auch Stress sowie hormonelle Störungen in der Pubertät oder Schwangerschaft können Auslöser für ein vermehrtes Auftreten von Schuppen sein.

In manchen Fällen lieber eine ärztliche Diagnose einholen

Treten Kopfschuppen bei Kindern auf, sollte auf jeden Fall ein ärztlicher Rat eingeholt werden. Denn vor der Pubertät kann dies ein Hinweis auf das Vorliegen einer Neurodermitis sein. Erwachsenen sollte daher ein Arztbesuch angeraten werden, wenn die Kopfschuppen von starkem Juckreiz oder Entzündungsherden begleitet sind und/oder die Schuppenbildung bei eher trockener Kopfhaut auftritt. 

Bestimmte Grunderkrankungen wie z. B. Psoriasis oder Diabetes mellitus können auch als Auslöser für vermehrte Kopfschuppen in Frage kommen – umso wichtiger ist eine ärztliche Diagnose zur Abklärung der Ursache. Raab: „Haarerkrankungen in der dermatologischen Praxis“, Springer Verlag 2012;
Wolff, Kunte: „Diagnostik und Therapie von Haarerkrankungen“, Uni-Med-Verlag 1999;
https://www.deutschesapothekenportal.de/beratung/dap-beratungstipps/detail/beratung-bei-kopfschuppen/
 

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