PTA im Porträt – Arbeitsbereiche
PTA – Der Beruf
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Als PTA in der Qualitäts­kontrolle bei Salus Pharma

Johanna Bohrer arbeitet in der Qualitätskontrolle bei Salus. Dort ist sie für die Analytik der Arzneidrogen zuständig. | Bild: Salus

Wie sind Sie darauf gekommen, PTA zu werden? 

Johanna Bohrer:

Meine Mutter hat mich auf die Idee gebracht. Ich musste in der achten Klasse ein Pflichtpraktikum absolvieren und wusste zu der Zeit noch gar nicht, in welche Richtung es gehen sollte. Da ich ein extrovertierter Typ bin, der gerne mit Menschen umgeht, und ich mich schon immer für Naturwissenschaften interessiert habe, brachte mich meine Mutter dann auf den Arbeitsplatz Apotheke.

Das Praktikum war spannend und abwechslungsreich. Ich durfte beispielsweise Teemischungen machen, verpacken und etikettieren. Das hat mir sehr gut gefallen. Den endgültigen Durchbruch hat dann der Tag der offenen Tür an der PTA-Schule in München gebracht. Dort wurde gezeigt, wie man eine Creme herstellt. Das fand ich damals so faszinierend, dass ich mich entschlossen habe, für die Ausbildung von 2006 bis 2008 nach München zu pendeln. Auf der einstündigen Fahrt von Priem am Chiemsee nach München konnte ich den Lernstoff nochmal aufarbeiten oder mich auf Klausuren vorbereiten.

Also, 2006 bis 2008 waren Sie in der Schule und wie ging es danach weiter? Sind Sie dann in die Apotheke gewechselt?

Johanna Bohrer:

Ja, genau, und zwar lustigerweise in die Apotheke in Aschau im Chiemgau, in der ich schon das Schulpraktikum gemacht hatte in der achten Klasse. Dort arbeitete ich dann 13 Monate, bevor ich für vier Monate nach Australien ging. 

Und als Sie wieder gekommen sind, sind Sie dann zurückgegangen in die Apotheke?

Johanna Bohrer:

Ja, allerdings in eine andere Apotheke, in die „Alte Apotheke“ in Rosenheim. Dort war ich für insgesamt sieben Jahre und mein Hauptarbeitsbereich war das Labor. Ich arbeitete also in der Apotheke schon immer eher im Background, war zuständig für die Herstellung von Rezepturen und Defekturen und die Versorgung eines Kardiologen mit speziellen Arzneimitteln. Damals habe ich festgestellt, dass das Arbeiten im Labor „mein Bereich“ ist. Da konnte ich selbstständig und in Ruhe arbeiten und mich auch weiterentwickeln. 

Wie sind Sie zu Salus gekommen?

Johanna Bohrer:

Irgendwann kam ich an den Punkt, an dem ich etwas verändern wollte. Ich habe mich gefragt, ob ich noch studieren möchte oder ob ich mich beruflich neu orientieren soll. Da das Thema Studium für mich nicht infrage kam, habe ich mich bei mehreren Firmen beworben. Gepasst hat es vom Bauchgefühl aber nie. Und dann kam Salus – und da passt es bis heute!

Das heißt, Sie haben schon aktiv gesucht, also zu dem Zeitpunkt des Wechsels?

Johanna Bohrer:

Ja, ich hatte damals tatsächlich das Glück, gleich mehrere Möglichkeiten zu haben. Unter anderem eine Stelle in der Mikrobiologie oder in einem Labor mit Tierversuchen. Letzteres hat mich etwas abgeschreckt und die Mikrobiologie erschien mir zu einseitig. Bei Salus ist es jetzt so, dass mein Aufgabenbereich PTA-ähnlicher ist und ich trotzdem noch den Bezug zur Apotheke habe.

Seit wann arbeiten Sie bei Salus Pharma?

Johanna Bohrer:

Ich arbeite seit Februar 2017 dort.

Und was genau ist Ihre Aufgabe?

Johanna Bohrer:

Ich bin Analytikerin in der Qualitätskontrolle im Bereich Arzneidrogen.

Beschreiben Sie jemandem aus der Apotheke, was Sie den ganzen Tag über machen. 

Johanna Bohrer:

Ich bin zuständig für die Freigabe von Wareneingängen. Sprich, wir bekommen beispielsweise eine Lieferung Kamille und da ist es meine Aufgabe, die Gehalts- und Identitätsbestimmungen nach Arzneibuch durchzuführen. Danach werden auch die Gehaltsbestimmungen mittels HPLC durchgeführt. Das machen wir beim Wareneingang und beim fertigen Arzneimittel auch noch einmal. 

Das heißt, Sie stehen quasi ganz am Anfang der Produktionskette, bei den Rohstoffen?

Johanna Bohrer:

Genau. Ohne unsere Abteilung geht nichts, weil Arzneidrogen bei Salus als Ausgangsstoffe für Tonika, Kapseln etc. die größte Rolle spielen. 

Gibt es ein Produkt, das PTA aus der Apotheke auf jeden Fall aus Ihrem Hause kennen?

Johanna Bohrer:

Ja, tatsächlich. Das ist unser „Vollmers Grüner Hafer Tee“. Der ist sehr gefragt in den Apotheken und auch meine ehemaligen Kolleginnen müssen immer lachen, wenn sie ihn abgeben, weil sie wissen, dass ich die Qualitätskontrolle gemacht habe. 

Natürlich hat Ihre jetzige Tätigkeit einen Bezug zur Apotheke, und Analytik haben PTA in der Ausbildung gelernt. Mussten Sie sich trotzdem erst noch fortbilden, ehe Sie richtig loslegen konnten? Also was für Kenntnisse braucht man?

Johanna Bohrer:

Nein, eine spezielle Fortbildung musste ich bei Salus nicht machen. Es gab einen Einarbeitungsplan und in der Phase wurde mir alles gezeigt, altes Wissen aufgefrischt und Neues beigebracht, beispielsweise auch der Umgang mit speziellen Geräten. Heute führe ich meine Aufgaben selbstständig durch.

Sie haben selbst den Arbeitsplatz Apotheke verlassen. Würden Sie den Beruf trotzdem weiterempfehlen?

Johanna Bohrer:

Ja, ich würde die Ausbildung empfehlen und auch den Arbeitsplatz in der Apotheke. Man erwirbt unheimlich viel Wissen in der PTA-Ausbildung, und das Spektrum der Aufgaben ist groß. 

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