Budesonid und Ciclesonid: Helfen inhalative Corticoide bei COVID-19?
Laut einer aktuellen Mitteilung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA sollen sich Angehörige der Gesundheitsberufe bewusst machen, dass es derzeit keine ausreichenden Belege dafür gibt, dass inhalative Corticoide für Menschen mit COVID-19 von Nutzen sind.
Taskforce der EMA prüfte Studienlage
Konkret hat sich bei der EMA die sogenannte COVID-19-Taskforce mit der Fragestellung auseinandergesetzt. Diese habe in den Studien bislang zwar keine Sicherheitsrisiken feststellen können – sie könne aber auch nicht ausschließen, dass inhalative Corticoide bei Patienten mit COVID-19, die normale Sauerstoffwerte haben, Schaden anrichten könnten.
Als inhalative Wirkstoffe benennt die EMA beispielhaft Budesonid und Ciclesonid, zudem nennt sie drei Quellen, auf die sie ihr Urteil stützt:
- Ramakrishnan S., Nicolau D.V., Jr., Langford B., et al. Lancet Respir Med, April 2021,
- Principle Collaborative Group, Yu L., Bafadhel M., et al. MedRxiv. April 2021.
- Covis Pharma Group, 15 April 2021, Accessed 11 May 2021.
Weitere klinische Studien nötig
Um den Nutzen von inhalativen Corticoiden bei Menschen mit COVID-19 festzustellen, sind also weitere Erkenntnisse aus klinischen Studien erforderlich. Währenddessen weist die EMA darauf hin, dass der Einsatz von systemischem Dexamethason bei Patienten mit COVID-19 evidenzbasiert ist. Die EMA befürwortet seit September 2020 den Einsatz von oralem oder injizierbarem Dexamethason bei COVID-19-Patienten mit Sauerstofftherapie.