STIKO-Empfehlungen: mRNA-Booster nach nicht in EU zugelassenen Impfstoffen
Menschen in Deutschland, die mit nicht in der EU zugelassenen Präparaten gegen COVID-19 geimpft wurden, sollten laut der Ständigen Impfkommission (STIKO) eine Auffrischung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten. Ziel sei das Optimieren des Impfschutzes, teilte das Gremium zu einer entsprechend aktualisierten COVID-19-Impfempfehlung mit.
Welche Impfstoffe sind nicht in der EU zugelassen?
Die Empfehlung bezieht sich auf die chinesischen Vakzinen Coronavac von Sinovac und Covilo von Sinopharm, auf Covaxin aus Indien (Bharat Biotech International) und den Impfstoff Sputnik V von Gamelaya aus Russland. Bei den chinesischen und indischen Präparaten handelt es sich um sogenannte inaktivierte Ganzvirusimpfstoffe. Sputnik V hingegen ist vektorbasiert.
Im Einzelnen empfiehlt die STIKO:
- Wer mit einem der genannten Impfstoffe grundimmunisiert wurde und gegebenenfalls bereits eine Auffrischung erhalten hat, soll eine Dosis eines mRNA-Impfstoffs im Mindestabstand von drei Monaten zur vergangenen Impfung erhalten. Je nach Alter könnten dafür die Mittel von Moderna oder Biontech/Pfizer genutzt werden.
- Wer bisher nur eine Dosis eines solchen Impfstoffs bekommen hat, soll eine neue Impfserie mit Grundimmunisierung und Auffrischimpfung beginnen – und zwar gemäß STIKO-Empfehlung.
- „Für Personen, die einen anderen in der EU nicht zugelassenen Impfstoff erhalten haben, gilt weiterhin die Empfehlung einer erneuten Impfserie mit einem in der EU zugelassenen Impfstoff.“
Warum empfiehlt die STIKO den mRNA-Booster?
Zur Begründung verwies die STIKO auf aktuelle Daten, die zeigten, dass der mRNA-Booster nach einer Grundimmunisierung mit inaktivierten Ganzvirusimpfstoffen „zu einem guten Schutz“ führe – vergleichbar mit dem Schutz nach dreimaliger mRNA-Impfung.
Für Sputnik V hingegen fehlten bisher entsprechende Daten, teilte die STIKO mit. Dennoch sei anzunehmen, dass der mRNA-Booster in dem Fall ähnlich wirksam sei wie nach Grundimmunisierungen mit den in der EU zugelassenen vektorbasierten Impfstoffen von AstraZeneca und Johnson & Johnson. Quelle: dpa/mia