Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 14. bis 18.06.2021

Impfbuch, Maske, Injektionsspritze, Handy mit CovPass auf grauem Untergrund
Neben dem Impfpass in Papierform, sind nun auch digitale Corona-Impfnachweise in Apotheken zu erhalten. | Bild: Christian Ohde / Imago Images

Montag, 14.06.2021

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15:31

Studie: Corona-Impfstoff von Novavax schützt vor COVID-19

Ein Impfstoff-Kandidat des US-Herstellers Novavax bietet nach Unternehmensangaben einen hohen Schutz vor COVID-19. Die Wirksamkeit des Impfstoffs NVX-CoV2373, der zweimal gespritzt werden muss, liege nach den Ergebnissen einer Phase-3-Studie bei 90,4 Prozent, teilte Novavax am Montag mit. Das bedeutet, dass bei den Probanden der geimpften Gruppe rund 90 Prozent weniger Erkrankungen auftraten als bei den Teilnehmern der Kontrollgruppe. Der Schutz vor mittelschweren und schweren Erkrankungsverläufen lag demnach sogar bei 100 Prozent.

Generell sei die Impfung gut vertragen worden, hieß es weiter. Teilnehmer berichteten demnach über zeitweilige Schmerzen an der Einstichstelle sowie Müdigkeit, Kopf- und Muskelschmerzen. An der Studie hatten 29.960 Menschen ab 18 Jahren in den USA und Mexiko teilgenommen.

NVX-CoV2373 ist im Gegensatz zu den bisher zugelassenen Impfstoffen weder ein mRNA-Impfstoff – wie die Präparate von Biontech und Moderna – noch ein Vektor-Impfstoff wie der von AstraZeneca: Das Vakzine enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 bestehen.

Die Entwicklung des Impfstoffs war von der US-Regierung finanziell stark gefördert worden. Im dritten Quartal des Jahres wolle man eine Zulassung beantragen, hieß es von Novavax. In der EU läuft seit Februar ein beschleunigtes Prüfverfahren. Dieser sogenannte Rolling-Review-Prozess wird so lange fortgesetzt, bis ausreichend Daten für einen formellen Zulassungsantrag vorhanden sind. dpa/vs 

13:57

Digitaler Impfpass: Apothekenteams geben ihr Bestes

Seit heute kann in vielen Vor-Ort-Apotheken ein digitaler Impfpass erstellt werden. ADEXA-Vorstand Andreas May: „Die Apothekenteams werden wie immer in der Pandemie ihr Bestes geben, um die kurzfristigen Vorgaben der Politik im Sinne der Bevölkerung umzusetzen. Wir appellieren aber an die Bürgerinnen und Bürger: Haben Sie Verständnis, falls Ihre Apotheke diesen Service noch nicht ab dem 14. Juni anbieten kann. Die vorrangige Aufgabe der Apotheken ist die Versorgung von Patient:innen mit Arzneimitteln. Apothekenteams müssen sicherstellen, dass Erkrankte Rezepte und Mittel zur Selbstmedikation erhalten, ohne sich in lange Schlangen einreihen zu müssen. Meine Bitte: Wenn Sie den digitalen Impfpass nicht dringend für eine Reise in den nächsten Tagen benötigen, warten Sie noch ein oder zwei Wochen ab.“

May wirbt angesichts der Hinweise auf Fälschungsversuche auch um Verständnis, dass Apothekenangestellte die Echtheit des Impfnachweises und die Personalien prüfen müssen.

Aus Sicht der Apothekengewerkschaft ist beim digitalen Impfpass Frustration vorprogrammiert, ähnlich wie bei der Aufhebung der Impfpriorisierung. May: „Bundesgesundheitsminister Spahn stellt den Bürger:innen schon zum wiederholten Mal Maßnahmen und Erleichterungen in Aussicht, deren Umsetzung zeitnah gar nicht zu realisieren ist. Der Unmut wird dann nicht nur bei den Mitarbeiter:innen in den Apotheken und Arztpraxen abgeladen, sondern kostet auch wertvolle Zeit, die für ernsthaft Erkrankte fehlt.“ Pressemitteilung ADEXA/vs 

12:50

Experte: Ohne Maskenpflicht droht Wiederaufflammen der Pandemie

Eine generelle Aufhebung der Maskenpflicht in Deutschland könnte nach Ansicht von Wissenschaftlern ein Wiederaufflammen der Pandemie nach sich ziehen. „Wenn wir nach dem Wegfall der Testpflicht in vielen Situation nun auch noch die Maskenpflicht fallen lassen, sind wir im Grunde in einem ungestörten Leben wie vor der Pandemie“, sagte Eberhard Bodenschatz vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen am Montag. Das Virus aber sei noch da und wesentlich infektiöser durch Mutationen. „Warum soll die Pandemie dann nicht wiederkommen?“.

Aerosolforscher Christof Asbach hält eine Entscheidung für die Abschaffung der Maskenpflicht im Freien für gut nachvollziehbar. In Innenräumen gehe es letztlich um die Frage, welches Risiko man akzeptieren möchte. „Die Wahrscheinlichkeit in Innenräumen auf einen Infizierten zu treffen, bleibt mit und ohne Maskenpflicht gleich“, sagte der Präsident der Gesellschaft für Aerosolforschung der dpa. „Das Risiko, sich anzustecken, ist ohne Maske natürlich höher.“ Er plädiere auch an die Vernunft der Menschen, sich unabhängig von Vorgaben in kritischen Situationen zu schützen.

Nach der weitgehenden Aufhebung der Maskenpflicht in Dänemark von Montag an ist auch in Deutschland eine Diskussion über den Sinn des Mund-Nasen-Schutzes entbrannt. Zunächst könne die Maskenpflicht draußen grundsätzlich entfallen, hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag) gesagt. In Regionen mit sehr niedriger Inzidenz und hoher Impfquote könne die Pflicht auch drinnen nach und nach entfallen. dpa/vs 

11:24

Impfnachweis: Online-Portal für Apothekensuche überlastet

Die Online-Suche nach Apotheken, die den digitalen Impfnachweis ausstellen, war am Montagvormittag phasenweise nicht erreichbar. Das liege am großen Andrang auf „mein-apothekenmanager.de“, sagte ein Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Es werde sich aber kurzfristig einpendeln. Grundsätzlich sei das System erfolgreich gestartet. „Bereits in den ersten Morgenstunden wurden etliche tausend Zertifikate ausgestellt“, so der Sprecher.

Seit Montag können sich alle Menschen mit vollständigem Impfschutz ihren digitalen Impfnachweis in Apotheken abholen. Laut ABDA sind bereits mehr als 13.000 der insgesamt knapp 19.000 Apotheken in Deutschland dafür gelistet. dpa/vs 

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08:39

Erste Apotheken geben digitale Impfnachweise für Smartphone-Apps aus

Apotheken in Deutschland beginnen am Montag schrittweise mit dem Ausstellen digitaler Corona-Impfnachweise. Menschen, die bereits vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind, können sich dort nachträglich eine Bescheinigung mit dem für den digitalen Impfpass nötigen QR-Code abholen. Die Apothekerverbände wiesen allerdings darauf hin, dass die Zahl der teilnehmenden Apotheken in den ersten Tagen aus technischen und organisatorischen Gründen noch begrenzt sei und baten um Geduld. Die Website mein-apothekenmanager.de soll ab Montag anzeigen, welche Apotheke vor Ort den digitalen Impfpass anbietet.

Der digitale Nachweis ist eine freiwillige Ergänzung des weiter gültigen gelben Impfheftes aus Papier. Der Code aus schwarzen und weißen Quadraten wird künftig in der Regel mit dem zweiten Impfgang im Impfzentrum oder beim Arzt ausgehändigt und kann dann mit einer von mehreren kostenlosen Handy-Apps eingescannt werden. Ob, ab wann und wie neben Apotheken auch Impfzentren oder Ärzte auch Nachweise für die bereits vor der Einführung vollständig geimpften rund 20 Millionen Menschen ausstellen, hängt vom jeweiligen Bundesland ab. dpa/vs 

08:39

Abwasser zeigt Corona-Entwicklung –Expertin drängt auf Umsetzung

Im Abwasser lässt sich nach Einschätzung des europaweit tätigen Referenzlabors zuverlässig die Entwicklung der Corona-Pandemie verfolgen. Susanne Lackner, Professorin für Abwasserwirtschaft an der TU Darmstadt, kann nicht verstehen, warum diese Möglichkeit nicht flächendeckend genutzt wird: „Die Technik ist ausgereift, die Methoden stehen – das System könnte jederzeit etabliert werden. Es fehlt eigentlich nur am politischen Willen“, sagte Lackner der Deutschen Presse-Agentur.

In Wiesbaden läuft derzeit eine Pilotstudie, in Frankfurt ist der Test bereits abgeschlossen. Weltweit hätten Forscher bewiesen, dass es möglich ist, Kläranlagen als Frühwarnsystem zu nutzen, sagte Lackner. „Grundsätzlich sieht man im Abwasser die Entwicklung früher als im medizinischen Bereich“, sagte Lackner. „Der Vorsprung beträgt je nach Technik zwischen vier und zehn Tagen.“

Sehen kann man Lackner zufolge vor allem zwei Dinge: Das eine ist die Zunahme oder Abnahme der Virenkonzentration, also ob mehr oder weniger Menschen infiziert sind. Das andere ist, welche Varianten des Coronavirus im Umlauf sind. Die Labore nutzen dafür Proben, die in allen Kläranlagen routinemäßig aus dem Zufluss entnommen werden. Der Aufwand sei also überschaubar. Das Argument, die Methoden seien noch nicht ausgereift genug, lässt Lackner nicht gelten: „Es gibt noch Forschungsbedarf, aber den gibt es doch immer. An Impfstoffen wird ja auch weiter geforscht, und trotzdem setzen wir sie schon ein.“ dpa/vs 

08:37

Ganz Österreich ab Sonntag kein Corona-Risikogebiet mehr

Die Liste der von der Bundesregierung ausgewiesenen Corona-Risikogebiete wird am Sonntag deutlich kürzer. Wegen sinkender Corona-Infektionszahlen entfallen unter anderem auch die letzten zwei österreichischen Bundesländer Tirol und Vorarlberg sowie Teile Griechenlands, Kroatiens und der Schweiz. Wer aus diesen Gebieten auf dem Landweg nach Deutschland kommt, muss künftig keinerlei Einreisebeschränkungen wegen Corona mehr beachten. Nur Flugpassagiere müssen noch einen negativen Test vorweisen.

Auch die Urlaubsinseln Madeira in Portugal und Zypern sowie zwölf weitere Länder auf dem Balkan, in Osteuropa, Asien und Nordamerika werden von der Risikoliste gestrichen, darunter die USA und Kanada. In Kroatien sind ab Sonntag nur noch zwei Regionen im Landesinneren auf der Risikoliste, alle Urlaubsgebiete an der Adria-Küste sind «risikofrei». In Griechenland werden die Peloponnes und die Inseln der nördlichen Ägäis - dazu zählen unter anderen Lesbos und Samos - von der Risikoliste gestrichen.

Für alle diese Länder und Regionen entfällt auch die Reisewarnung des Auswärtigen Amts. Die Bundesregierung rät ab 1. Juli auch nicht mehr generell von touristischen Reisen ins Ausland ab. Für EU-Länder sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz, die nicht mehr als Risikogebiet eingestuft sind, wird künftig in den Reisehinweisen des Auswärtigen Amts nur noch „um besondere Vorsicht gebeten“. In einer Woche beginnen in den ersten Bundesländern die Sommerferien. dpa/vs 

08:37

Betriebsärzte bekommen zweiten Corona-Impfstoff

Für die Corona-Impfungen über Betriebsärzte soll erstmals das Präparat von Johnson & Johnson als zweiter Impfstoff zur Verfügung stehen. In der Woche ab 21. Juni sollen 192.000 Dosen davon geliefert werden, wie es am Samstag vom Bundesgesundheitsministerium hieß. Hinzu kommen dann 602.550 Dosen von Biontech, so dass insgesamt 794.550 Dosen zusammenkommen. Zum Start hatten die Betriebsärzte in der ersten Woche ab 7. Juni zunächst 702.000 Dosen von Biontech bekommen, in der kommenden Woche ab 14. Juni sollen es 602.550 sein.

Die Arztpraxen sollen in der Woche vom 21. Juni rund 3,3 Millionen Impfdosen erhalten, nämlich 2,84 Millionen Dosen von Biontech und 504.000 von AstraZeneca. Die Länder sollen nach neuen Lieferdaten noch im Juni rund 700.000 Dosen mehr für die Impfzentren bekommen als zunächst geplant, wie es vom Gesundheitsministerium weiter hieß. In der kommenden Woche seien es 400.000 Dosen von AstraZeneca extra. Mehrere Länder wollten dies für Erstimpfungen verwenden. dpa/vs 

08:37

Studie: Hohe Impfquote mindert Corona-Risiko für junge Ungeimpfte

Eine hohe Impfquote im Land kann offenbar das Risiko für ungeimpfte Jugendliche vermindern, sich mit Corona anzustecken. Das zeigen Gesundheitsdaten aus Israel, die im Fachjournal „Nature Medicine“ vorgestellt werden. Mit zunehmender Zahl geimpfter Erwachsener wurden demnach immer weniger unter 16-Jährige positiv auf Corona getestet – im Mittel halbierte sich der Anteil positiv Getesteter in der noch ungeimpften Bevölkerung mit jedem Anstieg um 20 Prozentpunkte beim Anteil Geimpfter.

Die Daten stützen die Hoffnung, dass die Kinder in Deutschland im Herbst vor größeren Ansteckungswellen geschützt sein könnten, wenn bis dahin ein Großteil der Erwachsenen den vollen Impfschutz hat. Die Forscher merken allerdings an, dass bei den Ergebnissen die Möglichkeit einer natürlich erworbenen Immunität gegen Corona – also durch überstandene Infektion – bei den unter 16-Jährigen nicht berücksichtigt wurde. Zudem habe es zeitweise Lockdown-Maßnahmen gegeben, deren Einfluss auf das Infektionsgeschehen in der Auswertung nicht berücksichtigt sei.

Die Forscher um Roy Kishony vom Technion-Israel Institute of Technology in Haifa hatten Impfdaten von Erwachsenen und Corona-Testergebnisse von unter 16-Jährigen in Israel betrachtet. Für die junge Altersgruppe war in dem Land zum Erhebungszeitpunkt noch keine Impfung zugelassen. Die Ergebnisse basieren auf Daten aus 177 israelischen Gemeinden, die von Anfang Dezember 2020 bis Anfang 2021 erfasst wurden. dpa/vs 


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