Schuppige Wimpern durch Milben – was hilft?
Bei zylindrischen Schuppen an den Wimpern könnten Milben – Demodex follicularum oder brevis – dahinterstecken. Die Milben leben zwischen den Wimpern und ernähren sich von den Haarfollikeln.
Vor allem Diabetiker sind anfällig für einen Demodexbefall: Wie 2023 im Fachjournal „Cornea“(„High Prevalence of Demodex Infestation is Associated With Poor Blood Glucose Control in Type 2 Diabetes Mellitus: A Cross-Sectional Study in the Guangzhou Diabetic Eye Study“) veröffentlicht, neigen Typ-2-Diabetiker – insbesondere solche mit schlechter Blutzuckerkontrolle – zu Milben (62,5 Prozent Milbenbefall bei Diabetikern vs. 44,8 Prozent bei Nichtdiabetikern).
Je mehr Milben, desto mehr Juckreiz und Beschwerden
Ob die Milben Beschwerden machen, hänge von der Stärke des Befalls ab, sagt Professor Friedrich Kruse, Direktor der Universitäts-Augenklinik Erlangen, beim Kongress der Augenärztlichen Akademie Deutschland in der „Ärztezeitung“.
„Je mehr Demodexerreger Sie haben, desto mehr Chemokine und desto mehr Entzündung haben Sie“, erläutert Kruse. Häufige Symptome sind neben dem Jucken der Lidränder auch Brennen der Augen und Lider und ein Fremdkörpergefühl.
Zudem kann das Wimpernwachstum gestört sein, die Wimpern können ausfallen oder in die falsche Richtung wachsen, was das Auge zusätzlich reizt.
Was hilft bei Milbenbefall an den Wimpern?
Laut Kruse helfen Teebaumölpräparate bei Demodexbefall. Allerdings warnt der Augenarzt davor, dass Patienten sich diese selbst besorgten und mit Öl oder Kochsalzlösung verdünnten, da dies die Gefahr „ziemlich saftiger Verätzungen“ berge.
Fertigpräparate für die Lider beziehungsweise Tuchauflagen eignen sich besser. In der Apotheke gibt es beispielsweise Blephademodex (Théa), sterile Reinigungstücher mit dem Hauptbestandteil des Teebaumöls Terpinen-4-ol. Die Reinigungstücher dürfen Patienten ab einem Alter von 18 Jahren anwenden.
Purlalid Lipogel (Santen) ist eine weitere Option. Das ist ein medizinisches Lidrand-Pflegegel, das ebenfalls Teebaumöl enthält und bei Blepharokonjunktivitis angewendet werden darf. Quelle: https://journals.lww.com/corneajrnl/abstract/2023/06000/high_prevalence_of_demodex_infestation_is.2.aspx