Bei COPD: Senkt Rote-Bete-Saft den Blutdruck?
Dass Rote-Bete-Saft durch die enthaltenen Nitrate den Blutdruck senken, die Endothelfunktion und die körperliche Leistungsfähigkeit verbessern kann, haben bereits einige Studien zeigen könnenNational Library of Medicine: "The Nitrate-Independent Blood Pressure-Lowering Effect of Beetroot Juice: A Systematic Review and Meta-Analysis" .
Eine im Fachjournal European Respiratory Journal erschienene ArbeitEuropean Respiratory Journal: "Oral nitrate supplementation improves cardiovascular risk
markers in COPD: ON-BC, a randomised controlled trial" legt nun nahe, dass auch Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) durch Rote-Bete-Saft ihren erhöhten systolischen Blutdruck senken können.
Zur Erinnerung: Was ist COPD?
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist durch eine chronische Atemwegsobstruktion gekennzeichnet. Die Erkrankung geht mit chronischer Entzündung und einer dauerhaften, oft zunehmenden Verengung der Atemwege einher.
Charakteristisch sind das Bestehen von Husten und Auswurf (chronische Bronchitis) sowie eine dauerhafte Erweiterung der Lungenbläschen (Lungenemphysem), die oft in Kombination miteinander auftreten. Häufig sind die Erkrankten auch von Atemnot betroffen, die im weiteren Krankheitsverlauf nicht nur bei körperlicher Belastung, sondern auch in Ruhe auftritt.
Häufigste Ursache einer COPD ist Tabakrauch. Im Jahr 2019 lag die Erkrankung auf Platz sechs der häufigsten Todesursachen in DeutschlandQuelle: Statistisches Bundesamt .
Studie: Erhöhter Blutdruck und kardiovaskuläre Risiken
81 COPD-Patienten aus einem Londoner Krankenhaus wurden randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt:
- Die Interventionsgruppe trank über zwölf Wochen jeden Tag einen Nitrat-reichen Rote-Bete-Saft (70 Milliliter) mit 400 Milligramm Nitrat.
- Die Kontrollgruppe bekam einen Nitrat-armen (0 mg NO3-), aber ansonsten in Geschmack und Farbe identischen Rote-Bete-Saft.
In beiden Gruppen wiesen die Teilnehmenden einen erhöhten Blutdruck auf – 136 mmHg für die Vergleichsgruppe und 135 mmHg in der Interventionsgruppe – sowie ein ähnliches kardiovaskuläres Risikoprofil. Dazu wurden die Faktoren Raucherstatus, Hyperlipidämie, Alter und BMI berücksichtigt.
Die Teilnehmenden führten zu Beginn und in den letzten vier Tagen der Studie dreimal täglich zwei Blutdruckmessungen durch. Zusätzlich wurde ein Sechs-Minuten-Gehtest durchgeführt sowie die Endothelfunktion und die arterielle Gefäßsteifigkeit gemessen.
Niedrigerer Blutdruck durch Rote-Bete-Saft
Die Interventionsgruppe wies einen signifikant niedrigeren Blutdruck auf als die Vergleichsgruppe. Der Nitrat-haltige Saft senkte demnach den Blutdruck der Studienteilnehmenden um 4,5 mmHg (95 % Konfidenzintervall [CI] -5,9 bis -3,0).
Die Gruppe, die den Nitrat-haltigen Saft trank, schnitt beim Sechs-Minuten-Gehtest besser ab – und zwar um 30 m (95 % CI 15,7 bis 44,2 m). Außerdem reduzierte sich die Gefäßsteifigkeit. Quellen:
- Bahadoran Z et al. The Nitrate-Independent Blood Pressure-Lowering Effect of Beetroot Juice: A Systematic Review and Meta-Analysis. Adv Nutr 217
- AM Alasmari et al. Oral nitrate supplementation improves cardiovascular risk markers in COPD: ON-BC, a randomised controlled trial. European Respiratory Journal 2024
- Chronic obstructive pulmonary disease (COPD). WHO, 16 März 2023
- 18% mehr Krankenhausfälle wegen raucherspezifischer Erkrankungen binnen zehn Jahren - Statistisches Bundesamt (destatis.de). Statistisches Bundesamt, 28. Mai 2021