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Aktualisierter Nutri-Score für mehr Vergleichbarkeit

Mehrere Pizzaschachtel mit Nutri-Score
Bunte Buchstaben auf Lebensmittelverpackungen sollen Orientierung geben, wie gesund ein Produkt ist. | Bild: Markus Mainka / AdobeStock

Vom grünen A bis zum roten E – die fünfstufige Farb- und Buchstabenkombination des Nutri-Scores soll den Nährwert eines Lebensmittels widerspiegeln. Innerhalb einer Produktgruppe trägt ein Lebensmittel mit einem grünen A eher zu einer gesunden Ernährung bei als eines mit rotem E. 

Die Lebensmitteleinteilung, die die Nährstoffzusammensetzung bewertet, soll es Verbrauchern ermöglichen, Lebensmittel derselben Produktkategorie in Bezug auf ihre Inhaltsstoffe miteinander zu vergleichen.

Wie wird der Nutri-Score berechnet?

Als günstige Inhaltsstoffe werden Proteine, Ballaststoffe, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und pflanzliche Speiseöle gezählt. Ungünstig sind Zucker, gesättigte Fettsäuren, ein hoher Salzgehalt und eine hohe Energiedichte. Um die Punktzahl und den finalen Score für ein Lebensmittel selbst zu bestimmen, bietet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eine Berechnungstabelle an.

Nach Angaben des BMEL vom 24. April 2023 haben sich rund 700 Unternehmen mit mehr als 1.000 Marken für eine Verwendung des Nutri-Scores auf dem deutschen Markt registriert.

Nutri-Score: Kategorie Getränke neu gruppiert

Der Algorithmus des Nutri-Scores wurde nun verfeinert und wird sich vorerst nicht mehr nennenswert ändern, wie das BMEL in einer Pressemitteilung bekannt gibt. Der neue Score tritt am 31. Dezember 2023 in Kraft, mit einer zweijährigen Übergangsfrist.

Die neueste Anpassung des Scores bezieht sich auf Getränke: Milch, Milchgetränke und Pflanzendrinks wurden bisher unter der Gruppe „allgemeine Lebensmittel“ bewertet. Nun werden alle Lebensmittel, die getrunken werden, einheitlich in der Kategorie „Getränke“ bewertet. 

Getränke mit geringem Zuckergehalt können eine bessere Bewertung erzielen als Getränke mit hohem Zuckergehalt. Wasser wird weiterhin als einziges Getränk mit der Bestnote A bewertet werden. Fruchtsäfte, Nektare und Smoothies behalten ihre derzeitige Einstufung, vorwiegend in den Kategorien C und E, aufgrund des relativ hohen Zuckergehaltes.

Süßungsmittel führen zu Punktabzug beim Nutri-Score

Der Nutri-Score soll Hersteller nicht dazu verleiten, Süßungsmittel zu verwenden. Daher wird das Verwenden von Süßungsmitteln in Getränken zu Punktabzug führen, wodurch Produkte dann eine Kategorie schlechter eingestuft werden. Die Änderungen sollen dazu beitragen, den Nutri-Score an die allgemeinen Ernährungsempfehlungen anzupassen.

Bis Ende 2025 gilt eine Übergangsfrist, um mit dem alten System gekennzeichnete Ware abzuverkaufen. Die Verwendung des Nutri-Scores auf Produkten ist und bleibt freiwillig.

Lebensmittelampel wird europaweit angewendet

Neben Deutschland wird der Nutri-Score auch in Frankreich, Belgien, Spanien, den Niederlanden, Luxemburg und der Schweiz verwendet. Diese Länder haben einen Lenkungsausschuss und ein wissenschaftliches Gremium mit unabhängigen Experten eingerichtet. Letztere beraten über Weiterentwicklungen des Scores und geben wissenschaftlich fundierte Vorschläge ab.

Das wissenschaftliche Gremium setzt die Evaluation des Nutri-Scores bereits fort. Als Nächstes soll die Obst- und Gemüsekomponente aktualisiert werden. Diese Überarbeitung wird wahrscheinlich geringe Auswirkungen auf die Bewertungen haben.