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PTAheute-Pinnwand KW 12/2023: Neue Corona-Variante und mehr Forschung

Pinnwand für KW 12/2023
Bilder: artegorov3@gmail, Flower_Garden, weyo, Jamrooferpix / AdobeStock, Montage: PTAheute

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche.

Rezeptfälscherin auf frischer Tat gestellt

Die Polizei hat in einer Lübecker Apotheke eine 27 Jahre alte Frau festgenommen, die dort ein gefälschtes Rezept vorgelegt hatte. Bei der Durchsuchung der jungen Frau seien verschreibungspflichtige Medikamente und weitere gefälschte Rezepte im dreistelligen Wert gefunden worden, sagte eine Polizeisprecherin. Die 27-Jährige sei vorübergehend festgenommen worden.  

Der Apotheker hatte der Polizei den Versuch einer Kundin gemeldet, ein gefälschtes Rezept für ein Narkosemittel einzulösen. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnung stellten die Beamten weitere gefälschte Rezeptvordrucke und größere Mengen von Psychopharmaka und anderen Arzneimitteln sicher.  

Im Zuge der Ermittlungen stellten die Beamten fest, dass die Tatverdächtige bereits im vergangenen Sommer bei einer Online-Apotheke gefälschte Rezepte vorgelegt hatte. Quelle: dpa / mia 

Neue Hinweise zum Corona-Ursprung

Eine Auswertung von bisher unzugänglichen genetischen Daten bringt Marderhunde auf einem Markt im chinesischen Wuhan als potenzielle Überträger des Coronavirus ins Spiel, wie die Zeitschrift „The Atlantic“ berichtet. Die Ergebnisse stützen dem Berliner Virologen Christian Drosten zufolge die Vermutung eines natürlichen Ursprungs von SARS-CoV-2. 

Eine Auswertung unter Leitung von US-Virusexperten ergab „The Atlantic“ zufolge, dass mehrere Marktproben, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden waren, auch tierisches Genmaterial enthielten – vielfach vom Marderhund, einem verbreitet auf Pelztierfarmen gehaltenen Fuchsverwandten. Unter anderem aus der Art der Probenentnahme schließen die Wissenschaftler dem Bericht zufolge, dass an den betroffenen Stellen ein mit dem Coronavirus infizierter Marderhund gewesen sein könnte.  

Die neuen Erkenntnisse dürften die Debatte um die Herkunft des Coronavirus neu befeuern. Die Theorie, dass das Coronavirus im Jahr 2019 von Wildtieren auf den Menschen übersprang, die auf dem Markt in Wuhan gehandelt wurden, steht seit Pandemiebeginn im Raum und wird von der Mehrheit der Experten als weitaus wahrscheinlichste gesehen. 

Sicherheit bringt allerdings auch die aktuelle Auswertung nicht. Die Tatsache, dass das nun analysierte genetische Material von Virus und Säugetier so eng miteinander vermischt war – genug, um aus einem einzigen Tupfer extrahiert zu werden – sei kein perfekter Beweis, wird die Virologin Seema Lakdawala von der Emory University in „The Atlantic“ zitiert. Quelle: dpa / mia 

Kommunikationshilfe zu Engpässen per Handzettel

In Nordrhein arbeiten der Apotheker- und der Hausärzteverband zusammen, um die Kommunikation zu Lieferengpässen zu verbessern. So wurde eine Praxishilfe zur verbesserten Kommunikation zwischen Apo­theken und Hausarztpraxen entwickelt. Diese wird den Apothekern und Hausärzten in Nordrhein zur freiwilligen Nutzung bereitgestellt. 

Dieser Handzettel kann auf der Webseite des AVNR heruntergeladen, ausgedruckt und ausgefüllt werden. Eingetragen in diese „Praxishilfe“ wird – neben den Namen von Apotheke und Arzt –, welche Arzneimittel aktuell nicht lieferbar und welche Alternativen verfügbar sind. Zudem kann darüber informiert werden, welche Arzneimittel wieder verfügbar sind. Darüber hinaus kann auch „Sonstiges“ vermerkt und ein konkreter Ansprechpartner in der Apotheke benannt werden.Quelle: daz.online, ks / mia 

Neue Corona-Variante Arcturus entdeckt

Meldungen aus Indien berichten von einer neuen rekombinanten Untervariante von Omikron: XBB.1.16 alias Arcturus* lässt die Zahl der Neuinfektionen in Indien um 281 Prozent innerhalb von 14 Tagen steigen – von nur rund 300 neuen Fällen nun erstmals wieder über 1.000 neue Fälle täglich Mitte März.

Die XBB-Familie hat die zuvor dominanten Omikron-Untervarianten BA.5 und BA.2 weltweit größtenteils verdrängt und baut seine Prävalenz laut aktuellem Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO noch aus.

XBB.1.16 aka Arcturus bringt einige neue Mutationen mit sich, die durchaus besorgniserregend sind. Einigen Mutationen wird zugetraut, dass sie die Immunabwehr auch von Geimpften und Genesenen unterlaufen können.

Arcturus wurde mittlerweile auch in den USA, Brunei und Singapur sowie Österreich gemeldet. Weitere Funde gab es bereits im Vereinigten Königreich, Australien, Japan, Südkorea, Dänemark, Italien, Irland und Kanada – sowie in Deutschland jeweils einen Fall in Bayern und Baden-Württemberg. Quelle: daz.online, vb / mia 

*der hellste Stern im Sternbild Bärenhüter, der weltweit zu sehen ist

Forscher fordern: Heilpflanzen besser erforschen

Die Erforschung von Heilpflanzen sollte systematisch vorangetrieben werden, um ihr Potenzial für die globale Gesundheitsversorgung nachhaltig zu nutzen, verlangen Forscher um Dr. Spyros Theodoridis vom Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum Frankfurt.

Schließlich basierten rund die Hälfte der in den letzten vier Jahrzehnten weltweit zugelassenen Medikamente auf Inhaltsstoffen medizinischer Pflanzen oder seien nach ihrem Vorbild entwickelt worden, sagen die Forscher. Vom Aspirin beziehungsweise der Acetylsalicylsäure – dem modifizierten Bestandteil von Weidenrinde – über Morphium aus dem Schlafmohn bis zu neueren Entdeckungen pharmakologisch aktiver Stoffe aus Pflanzen zur möglichen Therapie von COVID-19 reicht die Palette.

Die Wissenschaftler sehen jedoch auch die Gefahr, dass Pflanzen aussterben könnten, bevor man ihr Potenzial als Heilmittel erkannt hat. Gleichzeitig könnten bereits bekannte Heilpflanzen durch exzessives Sammeln in ihrem Bestand gefährdet sein. Einige Maßnahmen, die angewendet werden könnten, um Heilpflanzen wirksam zu schützen, seien etwa strengere Vorschriften seitens der Unternehmen, die Heilpflanzen importieren, sagt Theodoridis. 

Welche Vorschläge die Forscher außerdem formulieren, können Sie bei daz.online nachlesenQuelle: daz.online, vb / mia 

Corona-Impfungen sollen auf breiterer Front gratis bleiben

Die Corona-Impfungen in Deutschland sollen zu Ostern in die reguläre Gesundheitsversorgung übergehen. Dabei sollen auch vom 8. April an Impfungen auf breiterer Front kostenlos möglich sein, wie aus einem Verordnungsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht. Rahmen für den Anspruch auf Impfungen soll künftig eine fachliche Richtlinie sein, die sich an den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) orientiert. Auch darüber hinaus sollen aber Impfungen auf Kassenkosten möglich sein, wenn es „durch eine Ärztin oder einen Arzt für medizinisch erforderlich gehalten wird“. Die bisherigen Regeln zu Impf-Ansprüchen für alle laufen am 7. April aus.  

Allein nach den Festsetzungen in der Schutzimpfungsrichtlinie wären Impfansprüche davon abhängig, ob man Vorerkrankungen hat, bestimmten Alters- und Berufsgruppen angehört – oder ob Kassen es ermöglichen, heißt es zur Begründung für die geplante weitergehende Regelung. Quelle: dpa / mia 

Was ist das Down-Syndrom?

Anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tages am 21. März hat die Bundesvereinigung Lebenshilfe eine Webseite erstellt, auf der das Down-Syndrom leicht verständlich erklärt wird. Viele kennen das Syndrom auch als Trisomie 21. Diese Bezeichnung ist ein Hinweis darauf, dass das 21. Chromosom bei diesen Menschen dreimal statt nur zweimal vorkommt. Deshalb wird der Welttag auch am 21. Tag des dritten Monats im Jahr zelebriert.

Weitere Informationen zum Down-Syndrom finden Sie auf der Webseite der Lebenshilfe. Quelle: https://www.lifepr.de/inaktiv/bundesvereinigung-lebenshilfe-fuer-menschen-mit-geistiger-behinderung-ev/down-syndrom-einfach-erklaert/boxid/939291 

Sea-Band® mama! Akupressur-Armbänder: Wirksamkeit belegt

Packung Sea-Band® mama!
Akupressur-Armbänder können bei Schwangerschaftsübelkeit helfen. | Bild: Sea-Band®

Laut Presseinformation habe eine Studie die Wirksamkeit von Sea-Band® mama! Akupressur-Armbändern belegt. So wurden 90 Frauen wegen Hyperemesis gravidarum, extremer Schwangerschaftsübelkeit, ärztlich behandelt. Laut Studie habe sich dabei der Einsatz von Akupressur-Armbändern als wirksamere Therapie im Vergleich zu Infusionen erwiesen. Quelle: PM Sea-Band® 

Studienerfolg von Dupixent gegen chronisch obstruktive Lungenerkrankung

Nach einem Studienerfolg für den Kassenschlager Dupixent haben sich die Aussichten für das Mittel von Sanofi zur Behandlung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) verbessert. 

Dupixent habe das Potenzial, das erste Biologikum zur Behandlung von COPD zu werden, teilte der Pharmakonzern mit. Das Mittel habe in der zulassungsrelevanten Studie eine signifikante Verringerung der Exazerbationen gezeigt, hieß es weiter. Unter Exazerbation versteht man eine deutliche Verschlechterung bei chronischen Erkrankungen.  

Dupixent ist bereits gegen Krankheiten wie Asthma oder Neurodermitis zugelassen. Quelle: dpa / mia 

Valneva: Haltbarkeit des Corona-Impfstoffs verlängert

Die EU-Kommission hat zum dritten Mal die Haltbarkeit des COVID-19-Impfstoffes Valneva verlängert. Je nach Herstellungsdatum dürfen die Durchstechflaschen nun sechs bzw. neun Monate länger verwendet werden als etikettiert. Voraussetzung: Die Impfstoffe wurden korrekt gelagert.

Ursprünglich war Valneva mit einer Haltbarkeit von zwölf Monaten zugelassen worden. Nun wurde die Haltbarkeit erneut um drei Monate verlängert. Die etikettierte Haltbarkeitsdauer für Chargen, die ab dem 17. Februar 2023 produziert werden und wurden, beträgt jetzt 21 Monate. Die Regelung greift aber auch rückwirkend für bereits vor diesem Datum hergestellte Chargen, sodass diese jetzt sechs beziehungsweise neun Monate länger angewendet werden dürfen als auf Faltschachtel, Durchstechfläschchen und Rückverfolgbarkeitskleber angegeben.

Eine Tabelle mit den neuen chargenspezifischen Haltbarkeitsdauern finden Sie bei daz.online. Quelle: daz.online, gg / mia 

Apotheker spendet an Kinderhospiz

Apotheker Jan Feigenbutz überreicht seine Spende
Jan Feigenbutz (l.) überreicht seine Spende an die Stiftung „Kinderglück“. | Bild: BD Rowa

Im Rahmen der Expopharm 2022 informierte Apotheker Jan Feigenbutz Interessierte über BD Rowa™ und die Arbeit mit den Systemen. Einen Teil der Gage, welche Feigenbutz für seine beratende Tätigkeit von BD Rowa™ erhielt, spendete er an die Stiftung „Kinderglück“ für den Aufbau der mobilen Kinderhospize Rheinland-Pfalz. Quelle: PM BD Rowa 

Vogelgrippe-Virus erstmals bei Füchsen nachgewiesen

Erstmals ist bei Füchsen in Deutschland nach Angaben des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums das hochansteckende Vogelgrippe-Virus H5N1 nachgewiesen worden. Das Friedrich-Loeffler-Institut habe als nationales Referenzlabor die Infektionen von insgesamt vier Tieren bestätigt, teilte das Ministerium mit. Eine veränderte Gefahrenlage für Menschen gebe es nicht. Die zuletzt vermehrten H5N1-Nachweise bei Säugetieren müssten aber genau beobachtet werden. Das Ministerium rief deshalb Landkreise mit einem erhöhten Aufkommen an infizierten Wildvögeln auf, tot aufgefundene oder erlegte Säugetiere verstärkt einsenden und überprüfen zu lassen.  

Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, ist eine Infektionskrankheit, die vor allem bei Wasservögeln und anderen Vögeln vorkommt. Experten befürchten, dass sich das Virus immer mehr an Säugetiere anpasst und dadurch auch dem Menschen gefährlicher werden könnte. 

Um die Ausbreitung des Virus zu erfassen, werden laut dem Landwirtschaftsministerium seit vergangenem Jahr Prädatoren wie Füchse, Waschbären und Marder in einem Monitoring auf Influenzaviren untersucht. Bei den bislang 179 Untersuchungen seien nun die ersten Nachweise bei Füchsen festgestellt worden. Es sei wahrscheinlich, dass sich die Füchse durch den Kontakt mit infizierten Wildvögeln angesteckt hätten. Quelle: dpa / mia