Aktuelles
2 min merken gemerkt Artikel drucken

Männer bekommen mehr Arzneimittel auf Rezept

Wenn Männer Arzneimittel verordnet bekommen, dann sind es zu 48 Prozent Herz-Kreislauf-Medikamente. | Bild: Photographee.eu / AdobeStock

Im Jahr 2021 bekamen männliche Versicherte der Techniker Krankenkasse (TK) durchschnittlich 264 Tagesdosen verordnet, Frauen 256 Tagesdosen. Die Verteilung hat sich im Laufe der Zeit verändert. Zehn Jahre zuvor, im Jahr 2011, erhielten Männer mit 220 und Frauen mit 219 Tagesdosen im Schnitt nahezu gleich viele Medikamente von ihren Ärzten verordnet. In den Jahren davor wurden stets Frauen mehr Arzneimittel auf Rezept verordnet. Die Daten stammen aus dem Gesundheitsreport 2022 der TK, für den unter anderem die Arzneimittelverordnungen der rund 5,5 Millionen TK-Versicherten ausgewertet werden. 

Fast jede zweite Verordnung für Männer ein Herz-Kreislauf-Medikament 

Bei Männern sind Herz-Kreislauf-Medikamente, die vorrangig Medikamente mit blutdrucksenkender Wirkung umfassen, mit Abstand die am meisten verordnete Arzneimittelgruppe. Sie machen fast die Hälfte aller verordneten Tagesdosen aus (48 Prozent). Bei Frauen entfällt mit 26 Prozent etwa ein Viertel der insgesamt verschriebenen Präparate auf Herz-Kreislauf-Medikamente, gefolgt von Hormonpräparaten mit 15 Prozent.

„Diese Verteilung sehen wir schon seit vielen Jahren – was wir jedoch im Laufe der Zeit vor allem beobachten, ist, dass Männern wie Frauen immer mehr Herz-Kreislauf-Medikamente verordnet werden“, sagt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. Gründe dafür könnten laut Baas der demografische Wandel und ein erhöhtes Bewusstsein für Bluthochdruck sein: „Bei Herz-Kreislauf-Beschwerden spielt aber auch die Lebensweise eine wichtige Rolle – Faktoren wie mangelnde Bewegung, Stress und ungesunde Ernährung erhöhen das Risiko für eine entsprechende Erkrankung.“ 

Frauen gehen etwas häufiger zum Arzt

Ein weiteres Ergebnis der Auswertung: Auch wenn Männer mehr Medikamente verordnet bekommen, suchen sie seltener eine Arztpraxis auf. Im vergangenen Jahr hatten männliche Erwerbstätige im Schnitt 2,5 ärztliche Kontakte mit einer Verordnung über Arzneimittel, weibliche dagegen 3,4.