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Levodropropizin-haltiger Hustenstiller in der Selbstmedikation: OTC-Switch: Quimbo ab Sommer ohne Rezept

Quimbo Tropfen und Sirup sind ab August als OTC in den Apotheken erhältlich. /  Packshot: Quimbo | Foto: Voy_ager / AdobeStock 

Bereits im Juli 2021 hatte der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht beim BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) empfohlen, den antitussiven Wirkstoff Levodropropizin auch der Selbstmedikation zugänglich zu machen. Zugelassen als Levodropropizin-haltige Arzneimittel sind ausschließlich Quimbo® Sirup und Quimbo® Tropfen. Nach Zustimmung des Bundesrats im Februar 2022 trat am 1. März sodann die dahingehend geänderte Arzneimittelverschreibungsverordnung in Kraft – nun soll es losgehen: Infectopharm informiert, dass OTC-Quimbo ab Sommer, genauer: ab August, von der Firma Pädia verfügbar sein wird. Man justiere derzeit noch an den „letzten Stellschrauben vor dem OTC-Switch“.

Somit erweitern sich ab Sommer die Beratungsmöglichkeiten der PTA in der Selbstmedikation von unproduktivem Husten. Wer darf Quimbo Saft und Quimbo Tropfen rezeptfrei bekommen?

Ab zwei Jahren für sieben Tage bei Reizhusten

In der Selbstmedikation eignet sich Quimbo ab einem Alter von zwei Jahren. Anwendungsgebiet ist die symptomatische Therapie von Reizhusten. Dabei sollte Levodropropizin nicht länger als sieben Tage angewendet werden. Levodropropizin zählt zu den nicht opioiden Antitussiva, deren hustenhemmende Wirkung hauptsächlich peripher im Tracheobronchialbaum geschieht. Durch die fehlende zentrale Wirkung vermeidet Quimbo dem Hersteller zufolge „die typischen Nebenwirkungen zentral wirksamer Antitussiva wie Atemdepression oder Suchtgefährdung“ und eigne sich daher besonders für Kinder.

Sicher und wirksam

Die Wirksamkeit von Levodropropizin bei Reizhusten wurde in mehreren Studien untersucht. Im Jahr 2015 veröffentlichten Wissenschaftler:innen eine Meta-Analyse von sieben klinischen Studien mit insgesamt 1.178 Patient:innen (Erwachsene und Kinder). Dabei ging es um standardisierte Wirksamkeitsparameter wie Hustenhäufigkeit und -schwere sowie Anzahl des nächtlichen Erwachens aufgrund von Husten.

Die Wissenschaftler:innen fanden laut der im „Multidisciplinary Respiratory Medicine“ veröffentlichten Meta-Analyse („Levodropropizine for treating cough in adult and children: a meta-analysis of published studies“) einen „statistisch hochsignifikanten Unterschied in der antitussiven Gesamtwirksamkeit zugunsten von Levodropropizin im Vergleich zu den Kontrollbehandlungen“. Verglichen wurde mit Codein, Cloperastin und Dextromethorphan.

Ihrer Einschätzung nach ist „Levodropropizin ein wirksames Antitussivum bei Kindern und Erwachsenen, mit statistisch signifikant besseren Gesamtwirkungsergebnissen im Vergleich zu zentralen Antitussiva (Codein, Cloperastin, Dextromethorphan) in Bezug auf die Verringerung der Hustenintensität und -häufigkeit sowie des nächtlichen Erwachens“.  Die Wirksamkeit von Levodropropizin bei der Behandlung von Husten bei Kindern und Erwachsenen sei höher als die der üblichen zentral wirkenden Antitussiva, lautete ihr Fazit.