Aktuelles
2 min merken gemerkt Artikel drucken

Wie entsteht eigentlich „Schlafsand“?

Über die Nacht sammelt sich  „Schlafsand“ im Auge an. Wie entsteht der eigentlich? | Bild:  Alexandr Pobeda / AdobeStock

Beim „Schlafsand“ handelt es sich um ein Gemisch aus eingetrockneten Sekreten, abgestorbenen Zellen und Staubteilchen. Die kleinen Verkrustungen befinden sich morgens bevorzugt in den inneren Augenwinkeln. Sie sind Zeichen eines normalen Reinigungsprozesses an der Augenoberfläche.

Lidschlag verteilt Tränenfilm bei Tag

Tagsüber verteilen wir durch unseren regelmäßigen Lidschlag den Tränenfilm immer wieder neu über den Augen. Der Tränenfilm benetzt die Augenoberfläche und hält sie dadurch geschmeidig. Er versorgt sie mit Sauerstoff und Nährstoffen, schützt sie vor Infektionen und schwemmt kleine Fremdkörper aus dem Auge. Über die Tränenpünktchen am inneren Lidwinkel fließt die Tränenflüssigkeit dann in die Tränenkanälchen ab.

Bei Nacht sammeln sich Überreste

Im Schlaf findet kein Lidschlag statt. In der Nacht sammelt sich daher Tränenflüssigkeit am Lidrand an. Der Wasseranteil verdunstet und morgens befinden sich die auskristallisierten Bestandteile zusammen mit Zellresten und kleinen Schmutzpartikeln als „Sand“ im Auge. 

Dessen Farbe rührt vor allem von den Resten einer öligen Flüssigkeit her – der äußeren Lipidschicht des Tränenfilms, die von den Meibom-Drüsen gebildet wird.

Vorsicht bei verklebten Augen!

Dass die Produktion von „Schlafsand“ mal mehr, mal weniger stark ist, stellt noch keinen Grund zur Beunruhigung dar. Anders sieht es aus, wenn die Augenlider durch schleimiges Sekret regelrecht verklebt und die Augen zusätzlich stark gerötet sind. Dann könnte es sich um eine behandlungsbedürftige Bindehautentzündung handeln.

Wegspülen – nicht wegreiben!

Den Schlafsand reibt man sich übrigens lieber nicht mit den Fingern aus den Augen. Damit könnte das Auge gereizt werden und womöglich ein Keimeintrag stattfinden. Am besten ist es, den „Sand“ mit reichlich frischem Wasser aus den Augen zu spülen. Quellen: Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA); Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG); Kuratorium Gutes Sehen e. V.