Maskendermatitis – immer noch ein Thema
Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes oder einer FFP2-Maske ist im Apothekenalltag zur Gewohnheit geworden. Mit der neuen Corona-Verordnung vom 03. April 2022 ist der Großteil der Schutzmaßnahmen entfallen. Dazu gehört unter anderem das Tragen eines Mundschutzes beim Einkaufen, in Innenräumen oder beim Friseurbesuch.
In medizinischen Einrichtungen wie Arztpraxen oder Krankenhäusern gilt die Maskenpflicht weiterhin. Doch aufgrund der täglichen Nutzung der Masken klagen viele über Hautunreinheiten, Juckreiz oder Akne.
Wie häufig kommt eine Maskendermatitis vor?
Bereits vor der Corona-Pandemie hat das medizinische bzw. pharmazeutische Personal häufig eine Maske getragen (z. B. bei der Herstellung von Rezepturen oder bei Arbeiten im Labor) – im Durchschnitt betrug die tägliche Tragedauer circa eine Stunde. Diese Zeit hat sich durch die Corona-Pandemie auf im Schnitt neun Stunden erhöht. Kein Wunder also, dass das Thema Maskendermatitis in diesem Berufsbereich so präsent ist.
Im November 2021 wurde eine Umfrage an Beschäftigten im Gesundheitsbereich durchgeführt, inwiefern ihre Haut unter dem Tragen eines Mundschutzes bzw. einer FFP2-Maske gelitten hat. Das Ergebnis: 10 Prozent der knapp 200 Teilnehmer litten schon vor Pandemiebeginn an Hautproblemen im Gesichtsbereich, welche auf das Tragen der Maske zurückzuführen sind. Weitere 80 Prozent gaben an, aufgrund der nun viel längeren Tragedauer mit den unschönen Auswirkungen zu kämpfen zu haben. Den größten Einfluss auf die Gesichtshaut haben laut der Befragung FFP2-Masken.
Masketragen weiterhin ein Thema
Masken, insbesondere FFP2-Masken, werden wohl den Berufsalltag in medizinischen Einrichtungen weiter bestimmen. Wie aus einer Umfrage von DAZ.online hervorgeht, haben sich auch viele Apotheken dazu entschlossen, weiterhin auf das Tragen von Masken zu setzen. Es bleibt daher die Frage: Wie kann einer Maskendermatitis vorgebeugt werden?
Hautpflege als Prophylaxe
Denkbar sind Schulungen oder Infoveranstaltungen, um den Mitarbeitern geeignete Prophylaxe-Maßnahmen an die Hand zu geben. So schreibt auch die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) in einer Pressemitteilung: „Wir raten dazu, die Beschäftigten über die Prävention von Hautveränderungen zu informieren. In der berufsdermatologischen Praxis sollten individualisierte Hautreinigungs- und Hautpflegekonzepte angewendet werden.“
Regelmäßige Reinigung der Haut
Neueste Untersuchungen kommen auch zu dem Schluss, dass die richtige und regelmäßige Reinigung der Haut zu den wichtigsten Empfehlungen gehört. Am besten eignen sich milde Schäume oder Cremes ohne Alkoholanteil, um die Haut nicht unnötig auszutrocknen oder zu irritieren (z. B. Avène Milde Reinigungsmilch oder Dermasence Mousse Reinigungsschaum).
Als Pflege haben sich milde Cremes, Seren oder andere leichte Texturen bewährt, die in erster Linie Feuchtigkeit spenden und keinen Okklusionseffekt unter der Maske erzeugen. Auch zinkhaltige Formulierungen (z. B. Tannosynt® Creme) können bei langen „Maskentagen“ verwendet werden. Entzündungen und Juckreiz lassen sich so vorbeugen.
Verordnete Therapien fortführen
Das lange Tragen einer FFP2-Maske kann auch bestehende Hauterkrankungen verschlechtern. Dazu gehören beispielsweise Akne, Rosacea oder das seborrhoische Ekzem. Hier ist die Therapie der Grunderkrankung beizubehalten und in schweren Fällen um entzündungshemmende Komponenten zu ergänzen.
In der Beratung sollte das pharmazeutische Personal zusätzlich das allergische Kontaktekzem im Hinterkopf haben. Hier helfen entzündungshemmende Cremes, Antihistaminika oder manchmal sogar schon der Wechsel des Maskenherstellers. Außerdem ist auf Tragepausen und eine gute Passform der Masken zu achten.