Frühes Übergewicht – frühe Darmkrebserkrankung

Von Darmkrebs sind vor allem ältere Menschen über 50 Jahren betroffen. Doch seit einigen Jahren erhalten auch immer mehr jüngere Erwachsene die Diagnose kolorektales Karzinom. Seit Längerem ist bekannt, dass ein hoher Body-Mass-Index (BMI) das allgemeine Risiko für Darmkrebs erhöht. Deshalb vermutete man, dass die auffallende Zunahme von Übergewicht und Fettleibigkeit bei Jüngeren auch für die zunehmenden Darmkrebsfälle in dieser Altersgruppe verantwortlich ist. 

Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) haben hierzu nun eine große Datenanalyse vorgenommen.

Die Forscher griffen für ihre Untersuchungen auf eine große Darmkrebsstudie zurück, die von 2003 bis 2020 mehrere Tausend Teilnehmer einschloss. Die Patienten und Kontrollpersonen wurden zu ihrem Gewicht in der Jugend befragt. 

Das Team fand einen klaren Zusammenhang heraus: Bei fettleibigen Menschen war das Risiko für eine frühe Darmkrebserkrankung doppelt so hoch wie bei den Normalgewichtigen. Wenn schon im Alter von 20 Jahren eine Adipositas vorlag, bedeutete das sogar eine 2,6-fache Risikoerhöhung. Auch Übergewichtige mit einem BMI zwischen 25 und 30 kg/m² hatten bereits ein erhöhtes Risiko, früh an Darmkrebs zu erkranken.

Diese Ergebnisse aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum zeigen also: Die Zunahme an Übergewicht und Adipositas ist offenbar einer der Hauptgründe für die Zunahme früher Darmkrebserkrankungen. 

Und: Prävention von Übergewicht und Fettleibigkeit in jüngeren Jahren beugt nicht nur bekannten Volkskrankheiten vor, sondern ist auch Darmkrebsprävention. Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)