Neue Entwicklung gegen Krankheitserreger: Unsichtbare Virenschutzwand aus Licht
Schon lange ist bekannt, dass UV-Licht desinfizierend wirkt. Mit künstlich erzeugtem UV-C-Licht lassen sich zum Beispiel Krankheitserreger auf medizinischen Geräten abtöten. Es hat sich gezeigt, dass UV-C-Licht auch gegen SARS-CoV-2-Viren wirkt. Das machen sich Forscher nun bei einer Neuentwicklung zunutze. Sie entwickeln eine unsichtbare Schutzwand aus UV-C-Licht.
Raumteiler aus UV-C-Licht gegen SARS-CoV-2
In Kooperation mit einem Start-up-Unternehmen (Smart United GmbH) entwickeln die Forscher des Tropeninstituts am LMU Klinikum und der Technischen Universität München ein System, das wie eine Lampe an der Decke aufgehängt wird. Es strahlt UV-C-Licht gebündelt nach unten ab. Pathogene werden inaktiviert, sobald sie auf Aerosol-Partikeln durch diesen „Raumteiler“ hindurchschweben. Es zeigte sich, dass dadurch bei Luftgeschwindigkeiten von 10 cm/s über 99 Prozent der Erreger unschädlich gemacht werden. Zu den getesteten Pathogenen gehörten auch Coronaviren. Das System kann die im Raum befindliche Atemluft auch zusätzlich ansaugen und gezielt in die UV-C-Lichtwand hineinblasen.
Gefahrlos durch automatische Abschaltung
UV-C-Bestrahlung ist für den Menschen schädlich. Deshalb enthält das System eine spezielle Abschalteinrichtung. Sobald ein Körperteil in den Strahlungsbereich gerät, wird der Bereich automatisch abgeschaltet. Menschen können sich also im Raum gefahrlos frei bewegen. Die am Projekt beteiligten Forscher gehen davon aus, dass die ersten UV-C-Virenschutzwände ab Anfang April dieses Jahres ausgeliefert werden können. Die Forschungsarbeiten erfuhren Unterstützung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung. Quelle: Klinikum der Universität München