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Häufiger Vitamin-D-Mangel bei Kindern

Bislang wird nur für Kinder zwischen ein und zwei Jahren zu einer Vitamin-D-Supplementierung geraten. Ergibt eine Ausweitung auf ältere Kinder auch Sinn? | Bild: Martinan / AdobeStock

Aktuell empfiehlt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. (BVKJ) lediglich für Kinder zwischen ein und zwei Jahren eine tägliche Vitamin-D-Substitution von 500 IE/Tag. Dass eine Ausweitung dieser Empfehlung auf ältere Kinder, wie sie der Ernährungsexperte und Apotheker Prof. Dr. Martin Smollich auf Twitter fordert, durchaus Sinn ergeben könnte, zeigen neueste Daten im „European Journal of Clinical Nutrition“.

Nur drei Prozent ausreichend mit Vitamin D versorgt

Zuvor war der Vitamin-D-Status von 2.171 Kindern und Jugendlichen aus acht europäischen Ländern (Belgien, ­Zypern, Estland, Deutschland, Ungarn, Italien, Spanien, Schweden) zwischen drei und 15 Jahren bestimmt worden. Es zeigte sich, dass nur drei Prozent der Kinder ausreichend mit Vitamin D versorgt waren (Serum 25-OH-Vitamin-D ≥ 30 ng/ml). Der Großteil der Kinder (63 Prozent) wies dagegen einen Vitamin-D-Mangel (Serum 25-OH-Vitamin-D: < 20 ng/ml) bzw. niedrige Werte (33 Prozent) zwischen 20 und 30 ng/ml auf.

Vitamin-D Aufnahme über Ernährung und UV-Strahlung 

Laut Angaben des Robert Koch-Instituts sind für eine ausreichende Knochengesundheit Vitamin-D-Spiegel zwischen 20 und 30 ng/ml (50 bis 75 nmol/l) anzustreben. Insbesondere ein Aufenthalt im Freien wirkte sich dabei positiv auf den Versorgungsstatus aus. Kinder, die pro Tag eine zusätzliche Stunde im Freien verbrachten, hatten eine um 21 Prozent höhere Chance, nicht in einen Vitamin-D-Mangel zu rutschen, als Kinder die das nicht taten. Auch eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung über die Ernährung sowie eine ausreichende UV-Strahlung wirkten sich positiv auf die Vitamin-D-Spiegel aus. Zudem zeigte sich, dass mit zunehmendem Alter und Body-Mass-Index die Vitamin-D-Versorgung der Kinder abnahm.

Kinder sollen sich vermehrt draußen aufhalten

Den Studienautoren zufolge sollte sowohl im Kindergarten als auch in der Schule ein vermehrter Aufenthalt der Kinder im Freien gefördert werden. Dies führt nicht nur zu einer vermehrten Exposition mit Sonnenstrahlung, sondern beugt gleichzeitig auch Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen vor.