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Ausbreitung verhindern: Was ist eigentlich die Afrikanische Schweinepest?

Nach aktuellem Kenntnisstand stellt das ASP-Virus kein Risiko für den Menschen dar. Dennoch sollte seine Ausbreitung verhindert werden. | Bild: gabort / AdobeStock

In Deutschland angekommen

Bereits im September 2020 war man beunruhigt: Bei einem Wildschwein in Brandenburg wurde erstmals das ASP-Virus nachgewiesen. Am 15. Juli 2021 erfolgte nun zum ersten Mal der Nachweis in zwei Beständen von Hausschweinen in Brandenburg.  

Ursprünglich ist der Erreger der Afrikanischen Schweinepest in Wildtieren in Afrika heimisch. Vor Ort kann es auch auf Hausschweine übertragen werden. Vermutlich wurde das ASP-Virus nach Georgien eingeschleppt, von wo im Jahr 2007 die ersten Ausbrüche gemeldet wurden. Seit 2014 tritt das ASP-Virus auch in verschiedenen EU-Ländern auf.  

Häufig tödliche Tiererkrankung

Bei infizierten Wild- und Hausschweinen führt das ASP-Virus zu einer schweren, häufig tödlich verlaufenden Erkrankung. Der Erreger wird hauptsächlich durch direkten Kontakt sowie über Ausscheidungen infizierter Tiere übertragen. Eine wichtige Rolle spielen auch Lebensmittel, die aus infizierten Tieren hergestellt wurden und von gesunden Tieren aufgenommen werden. In nicht erhitzten Lebensmitteln wie Schinken oder Salami kann das Virus mehrere Monate lang infektiös bleiben. Gelangen Wildschweine an die Reste solcher Lebensmittel, die zum Beispiel in der Natur einfach entsorgt werden, können sie an ASP erkranken. Die Wildschweine können das Virus dann eventuell in Hausschweinbestände übertragen.

Keine Gesundheitsgefahr für Menschen

Für den Menschen stellt das ASP-Virus nach derzeitigem Kenntnisstand kein Gesundheitsrisiko dar. So besteht weder eine Gefahr bei direktem Kontakt mit infizierten Tieren noch bei Verzehr von erregerhaltigen Produkten wie etwa rohem Schinken. Dennoch sollte jeder mit dazu beitragen, dass sich ASP-Viren hierzulande nicht verbreiten. Vor allem bei aus dem Ausland mitgebrachten tierischen Produkten ist besondere Vorsicht nötig. So sollten die Essensreste nur so entsorgt werden, dass sie unerreichbar für Wildscheine sind. Quellen: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR); Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft  

Afrikanische Schweinepest (ASP) in Kürze

  • Schwere virale Infektionskrankheit bei Wild- und Hausschweinen, die oft tödlich verläuft.
  • ASP-Virus in Wildschweinen in Afrika heimisch. Seit einigen Jahren ASP-Fälle bei Wild- und Hausschweinen in europäischen Ländern. Mitte Juli 2021 erstmals infizierte Hausschweine in Deutschland entdeckt.
  • Erreger über direkten Kontakt oder Ausscheidungen von Tier zu Tier übertragbar, außerdem über infizierte Lebensmittel (z. B. Rohschinken).
  • Keine Erregerübertragung auf den Menschen möglich.
  • Lebensmittelreste für Wildschweine unerreichbar entsorgen.