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Tag des Cholesterins: Persönliches Risikoprofil bestimmt Cholesterin-Zielwerte

Liegen die LDL-Cholesterinwerte oberhalb der empfohlenen Grenze, raten Experten zunächst zu einer Veränderung des Lebensstils mit Rauchverzicht, regelmäßiger Bewegung, Gewichtsreduzierung bei Übergewicht und gesunder Ernährung. | Bild: Jamrooferpix / AdobeStock

Mit dem bundesweiten „Tag des Cholesterins“ stellt die Lipid-Liga e.V. alljährlich die Bedeutung eines zu hohen LDL-Cholesterinwerts in den Blickpunkt. Schließlich handelt es sich bei der LDL-Cholesterin-Konzentration um den wichtigsten Blutfettwert im Hinblick auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 

Cholesterin – Freund und Feind

Das Lipoprotein LDL (Low Density Lipoprotein) ist dafür zuständig, Cholesterin auf dem Blutweg an die Orte seines Bedarfs zu transportieren. Cholesterin ist zum Beispiel ein lebenswichtiger Baustein für Zellmembranen. Außerdem ist es erforderlich für die Bildung von Gallensäuren, Steroidhormonen und Vitamin D. Problematisch wird es, wenn das Cholesterinangebot die Aufnahmekapazitäten der Zellen übersteigt. Dann wird Cholesterin ins Blut abgegeben, wo es sich an den Gefäßwänden ablagert. Es entsteht Arteriosklerose mit den bekannten Folgerisiken wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

Differenzierte Empfehlungen

Prinzipiell gilt daher: Je niedriger der LDL-Cholesterinwert, desto niedriger das Risiko für Herz und Gefäße. Besonders wichtig ist dieser Grundsatz, wenn noch andere kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Diabetes, Rauchen, Bluthochdruck, Bewegungsmangel, Übergewicht etc. vorliegen. Aktuelle Leitlinien geben daher differenzierte Empfehlungen für die LDL-Cholesterin-Zielwerte: 

  • gesunde Menschen ohne Risikofaktoren: unter 115 mg/dl (< 3,0 mmol/l),
  • gesunde Menschen mit einzelnen Risikofaktoren wie Übergewicht oder leicht erhöhtem Blutdruck: unter 100 mg/dl (< 2,6 mmol/l),
  • Patienten mit Diabetes oder mehreren Risikofaktoren: unter 70 mg/dl (< 1,8 mmol/l),
  • Patienten mit Gefäßerkrankungen, mit Stent in den Herzkranzgefäßen oder nach Herzinfarkt oder Schlaganfall sowie andere Personen mit sehr hohem Risiko: unter 55 mg/dl (< 1,4 mmol/l),
  • bei besonderen Risiko-Konstellationen eventuell noch niedrigerer Wert.

Ernährung bei erhöhtem LDL-Cholesterin

Liegen die LDL-Cholesterinwerte oberhalb der empfohlenen Grenze, raten Experten zunächst zu einer Veränderung des Lebensstils mit Rauchverzicht, regelmäßiger Bewegung, Gewichtsreduzierung bei Übergewicht und gesunder Ernährung. Die Ernährung sollte bei erhöhtem LDL-Cholesterin einigen Grundsätzen folgen: 

  • Mehrmals täglich frisches Gemüse, Salat und ballaststoffreiches Obst verzehren.  
  • Möglichst Vollkornprodukte wählen. 
  • Pflanzliche Öle bevorzugen (Oliven-, Lein-, Walnuss- und Rapsöl). 
  • Sichtbares und verstecktes Fett reduzieren, vor allem in Käse und Wurst. 
  • Fettarme Zubereitungsarten wie Grillen oder Dünsten bevorzugen. 
  • Verzehr an tierischen Lebensmitteln reduzieren. 
  • Fettarme tierische Lebensmittel bevorzugen (Fisch, Geflügel, fettreduzierte Milch und Milchprodukte). 
  • Möglichst wenig Frittiertes und Blätterteiggebäck essen.  
  • Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren erhöhen (z. B. durch fettreichen Fisch wie Makrele, Hering, Lachs).  

Der Einfluss der Ernährung sollte allerdings laut Experten nicht überschätzt werden. Denn die genetische Komponente spiele bei hohen Cholesterinwerten eine große Rolle. Quellen: Lipid-Liga e.V.; Deutsche Herzstiftung e.V.