Räucherfisch: Vorsichtig, Listerien!

Besonders gefährdet für schwere Listeriosen sind ältere Menschen und Personen mit geschwächter Immunabwehr. Sie erleiden häufig Blutvergiftungen, Hirnhautentzündungen oder Herzinnenhautentzündungen sowie bakterielle Gelenkentzündungen. Kommt es während der Schwangerschaft zu einer Infektion, können Fehl-, Früh- oder Totgeburt die Folge sein. Auch für Neugeborene sind Listerien sehr gefährlich. Bei gesunden Menschen stellt sich dagegen eine fiebrige Magen-Darm-Entzündung ein, die in der Regel mild verläuft.

Rohe, geräucherte oder gebeizte Fischprodukte und Meeresfrüchte – zum Beispiel Sushi, Austern, kalt- oder heißgeräucherter Fisch wie Räucherlachs sowie gebeizter Fisch (z. B. Graved Lachs) – sind häufig mit Listerien belastet, teilt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) mit. So war Listeria monocytogenes in 7 bis 18 Prozent der Proben enthalten, die in den Jahren 2007 bis 2017 von der amtlichen Lebensmittelüberwachung von kaltgeräucherten oder gebeizten Fischereierzeugnissen untersucht wurden. Bei den heißgeräucherten Produkten waren 3 bis 9 Prozent der Proben belastet. Das BfR empfiehlt Risikopersonen, auf solche Produkte zu verzichten.

Da Listeria monocytogenes nicht zum Verderb von Speisen führt, kann man eine Kontamination nicht sehen, riechen oder schmecken. Hohe Nachweisraten gibt es auch bei rohen Fleischzubereitungen wie Tatar oder Zwiebelmettwurst sowie Rohmilch und Rohmilchkäse. Aber auch andere, verzehrfertige Lebensmittel tierischen oder pflanzlichen Ursprungs, die nicht noch einmal erhitzt oder anderweitig keimtötend behandelt werden, können Listerien enthalten: vorgeschnittene Salate und Gemüse, Feinkostsalate, geschnittene Wurstprodukte, Käse etc. Durch Erhitzen auf 70 Grad im Kern für mindestens 2 Minuten können Listerien in Lebensmitteln zuverlässig abgetötet werden.