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Studie: Deutsche werden zu Dauersitzern

Immer mehr Menschen sitzen täglich über viereinhalb Stunden. Nach Ansicht von Forschern ist das ein erheblicher Risikofaktor für die Entwicklung zahlreicher chronischer Erkrankungen. | Bild: rh2010 / Adobe Stock

Immer mehr Deutsche werden zu Dauersitzern und gefährden dadurch die eigene Gesundheit. Der Anteil der Menschen, die in Deutschland nach eigenen Angaben täglich länger als viereinhalb Stunden im Sitzen verbringen, kletterte zwischen 2002 und 2017 um 7,4 Prozent, wie Forscher der spanischen Universidad Rey Juan Carlos (URJC) im Fachblatt „BMC Public Health“ schreiben. Demnach gehörten in Deutschland zuletzt 57,2 Prozent der Männer zu den Vielsitzern und 50,2 Prozent der Frauen.

Über die Hälfte sitzt mehr als viereinhalb Stunden pro Tag

Die Forscher analysierten die Ergebnisse von vier europäischen Umfragen mit mehr als 96.000 Teilnehmern in allen Ländern der Europäischen Union (EU). Dabei wurde festgestellt, dass der Bewegungsmangel insgesamt zunimmt. Zuletzt hätten 54,3 Prozent der Befragten eingeräumt, täglich länger als viereinhalb Stunden zu sitzen. In Deutschland waren es 53,7 Prozent der Befragten. Die Forscher nahmen viereinhalb Stunden als Schwellenwert an, ab dem bestimmte Gesundheitsrisiken steigen.

Viel sitzen begünstigt chronische Erkrankungen

Das viele Sitzen sei eines der Hauptrisikofaktoren, was die Entwicklung vieler chronischer Krankheiten wie Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und Krebs angehe, schreiben die Forscher. Es sei in den vergangenen Jahren zu einer großen Gesundheitsbedrohung in der modernen Gesellschaft geworden.

Politische Strategien gegen Bewegungsmangel gefragt

Deshalb sei es von größter Bedeutung, dass sich die politischen Entscheidungsträger der gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Belastung bewusst würden, die Bewegungsmangel in ganz Europa verursache, schreiben die Forscher. Sie wiesen auf die Notwendigkeit hin, spezifische Strategien zu entwickeln, um den Bewegungsmangel zu überwachen und zu reduzieren. Quelle: dpa/sn