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Venenleiden – schon ein Jugendthema

Ungefähr 30 Prozent der Jugendlichen haben bereits Veränderungen an ihren Beinvenen. Darauf macht die Deutsche Venen-Liga e. V. aufmerksam. Die Zahl der Betroffenen habe in den vergangenen Jahren zugenommen.
Mangelnde Bewegung und langes Sitzen vor Bildschirmen werden dafür verantwortlich gemacht. Trifft ein ungünstiger Lebensstil mit erblich bedingter Bindegewebsschwäche zusammen, ist die Gefahr frühzeitiger Venenveränderungen groß.
Frühzeitiges Risikobewusstsein schaffen
Häufig äußert sich ein beginnendes Krampfaderleiden bei Jugendlichen durch die Ausbildung von Besenreiserästchen. Viele Jugendliche sind sich ihres Risikos aber nicht bewusst, beklagt die Venen-Liga. Sie ergreifen dann vielleicht auch Berufe, die mit venenungesunden Bedingungen wie langem Stehen und Sitzen verbunden sind.
Deshalb sollten Beratung und Vorbeugung eine größere Rolle spielen. Schon jüngere Menschen müssten auf die Gefahren von Venenleiden hingewiesen werden. Wichtig sei es, über den chronischen Charakter von Venenleiden aufzuklären.
Die Jugendlichen müssten auch wissen, dass sie durch eine kontinuierliche venenbewusste Lebensführung etwas gegen das Voranschreiten der Erkrankung tun können.
Über Vorbeugung aufklären
Zu den venengünstigen Maßnahmen zählen:
- Viel Bewegung, insbesondere Ausdauersportarten wie alle Laufsportarten, Radfahren, Schwimmen, Skilanglauf. Wichtig ist die gleichmäßig rhythmische Bewegung der Beine. Hierbei werden die Venen durch die Tätigkeit der Wadenmuskelpumpe unterstützt.
- Die 3-L-3-S-Regel: Lieber Laufen und Liegen – Statt Sitzen und Stehen.
- Ab und zu kühlende Beinduschen.
- Regelmäßige Bewegungs- und Fitnessübungen zur Straffung des Bindegewebes
- Frühzeitige Gewichtskontrolle.
- Regelmäßiger weicher Stuhlgang (Vermeiden von Pressen).
- Bei Beinbeschwerden wie Schwellungen, Spannungsgefühl etc. Tragen von Kompressionsstrümpfen (Kompressionsklasse II); Strümpfe brauchen nur stundenweise getragen werden, z. B. bei langem Stehen.
Diagnostik und Behandlung bei Jugendlichen
Bei Verdacht auf ein Venenleiden sollten sich Jugendliche frühzeitig untersuchen lassen. Dies ist durch nicht belastende und nicht schmerzhafte Methoden möglich: per Ultraschall in Form von Doppler- bzw. Farbduplexsonographie, mittels Lichtreflexionsrheographie (eine optoelektronische Methode) und eventuell ergänzend durch Venenverschluss-Plethysmographie (Blutvolumenmessung in den Beinen). Damit lässt sich der Zustand des Venensystems abklären.
Falls Krampfadern behandelt werden müssen, sollten risikoarme Techniken zum Einsatz kommen:
- Minimalchirurgische Phlebektomie (schnittfreies Entfernen von Krampfadern durch winzige Hautstiche)
- Isolierte Crossektomie ohne Stripping (Verschluss eines ursächlichen Venenklappendefekts in der Leiste bzw. Kniekehle)
- Verödung/Laser (Hierdurch kommt es zu einem Verkleben der Krampfadern, sodass sie nicht mehr nachweisbar sind)
Deutsche Venen-Liga e. V.