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Zum Tag des Cholesterins am 14. Juni: Die Cholesterinwerte im Blick behalten

Tabelle mit Blutwerten
Die Cholesterinwerte sollte man im Blick behalten. | Bild: Stephen / AdobeStock

Anlässlich des bundesweiten „Tag des Cholesterins“ rät die Lipid-Liga allen Bürgern, die eigenen Blutfettwerte checken zu lassen. Auch Apotheken sind aufgerufen, Aufklärung zu betreiben. Wer rechtzeitig um erhöhte Werte weiß, kann gegensteuern – durch Lebensstiländerung oder gegebenenfalls medikamentös.

„Cholesterinjahre“ reduzieren! 

Die Empfehlung zum Tag des Cholesterins lautet: „Reduzieren Sie Ihre ‚Cholesterinjahre‘, also die Jahre, die Sie mit einem erhöhten LDL-Cholesterinwert leben.“ 

LDL-Cholesterin ist der wichtigste Blutfettwert, wenn es um die Herz-Kreislauf-Gesundheit geht. Ist die LDL-Cholesterin-Konzentration dauerhaft erhöht, droht Arteriosklerose mit all ihren Folgerisiken wie koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Was bewirkt LDL?

LDL (Low Density Lipoprotein) transportiert Cholesterin im Körper zu den Orten seines Bedarfs. Cholesterin wird zum Beispiel als Bestandteil von Zellmembranen benötigt. Außerdem ist es wichtig für die Produktion von Gallensäuren und Steroidhormonen sowie die Vitamin-D-Bildung. 

Ist das Cholesterinangebot jedoch größer als die Aufnahmekapazitäten der Zellen, wird Cholesterin ins Blut abgegeben und lagert sich an den Gefäßwänden ab.

Das Risikoprofil bestimmt den Cholesterin-Zielwert

Ein gemessener LDL-Cholesterinwert ist immer im Kontext des Gesamtrisikoprofils eines Menschen für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sehen. Prinzipiell gilt: Je höher das Gesamtrisiko, desto niedriger sollte der LDL-Cholesterinwert sein. Bei Menschen, die bereits eine Herz-Kreislauf-Erkrankung haben, ist dieser Grundsatz besonders wichtig. 

Aktuelle europäische Leitlinien empfehlen für diese Risikogruppe, den Wert auf unter 55 mg/dl abzusenken. Bei besonders hohem Risiko gilt sogar ein Wert von unter 40 mg/dl. Besteht nur ein moderates Risiko, wird eine Obergrenze von 100 mg/dl empfohlen. Ist das kardiovaskuläre Risiko niedrig, liegt der Zielwert bei unter 116 mg/dl.

Cholesterinwerte bereits bei Kindern überprüfen

Erhöhte Cholesterinspiegel können primär, also erblich bedingt, oder sekundär (erworben) sein. Die familiäre Hypercholesterinämie führt schon von Geburt an zu hohen Cholesterinwerten im Blut. In Deutschland sind davon schätzungsweise 270.000 Menschen betroffen. Oft wird diese erbliche Fettstoffwechselstörung aber erst dann diagnostiziert, wenn der Betroffene bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten hat. 

Früh erkannt, lassen sich jedoch schwere Komplikationen wie ein Herzinfarkt in jungen Jahren verhindern. Experten empfehlen deshalb, dass generell alle Blutfettwerte schon bei einer der Kinder-Vorsorgeuntersuchungen bestimmt werden sollten.

Ungesättigte Fette verringern Cholesterinaufnahme

Grundsätzlich bildet der Körper 80 Prozent des Cholesterins selbst, nur 20 Prozent werden über die Nahrung zugeführt. Seit Jahrzehnten wird kontrovers diskutiert, welchen Einfluss das Essen auf den Blutcholesterinspiegel hat. 

Lange Zeit galten sämtliche cholesterinhaltigen Lebensmittel, vor allem Eier, Butter und Sahne, als schädlich. Inzwischen hat man erkannt, dass es mehr auf die Gesamternährung ankommt: Je höher der Anteil gesättigter Fette in der Nahrung, umso stärker die Cholesterinerhöhung. Vor allem Wurst, Speck etc. gelten als riskant. 

Hingegen kann man mit einem hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fetten die Cholesterinaufnahme reduzieren. Daher sollte der Schwerpunkt auf Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Fisch, Hülsenfrüchten, Raps- und Olivenöl (statt Kokosnuss- oder Palmöl) und Nüssen liegen. Quellen:
- Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e.V.
- Deutsche Herzstiftung e.V.
- Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie e.V. (DGE)