Wo Krebspatienten Rat und Hilfe finden
Jeder Zweite in Deutschland erkrankt im Laufe seines Lebens an Krebs. Pro Jahr gibt es circa 500.000 Neuerkrankungen. Aufgrund der demografischen Entwicklung ist bis 2030 mit einem weiteren Anstieg der Krebsneuerkrankungen zu rechnen. Nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Krebs bei uns die zweithäufigste Todesursache. Bei Frauen zählen Brust-, Darm- und Lungenkrebs zu den häufigsten Tumorarten, bei Männern sind es Prostata-, Darm- und Lungenkrebs. Um Krebserkrankungen, ihre Prävention und Behandlung ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, findet jährlich am 4. Februar der Weltkrebstag statt. Er wurde durch die Weltkrebsorganisation (UICC) ins Leben gerufen. In diesem Jahr findet er zum 20. Mal statt.
Vorsicht bei reißerischen Aussagen!
Wer die Diagnose Krebs neu erhält, sucht nach dem ersten Schock meist intensiv nach Informationen. Die erste Anlaufstelle ist da häufig das Internet. Doch wie können Laien zwischen seriösen und unseriösen Gesundheitsinformationen im Netz unterscheiden? Das ist gar nicht so einfach. Die Deutsche Krebsgesellschaft rät vor allem dann zur Vorsicht, wenn reißerische Schlagzeilen oder unrealistische Aussagen auftauchen. Das sei beispielsweise der Fall, wenn eine Therapie als absolut nebenwirkungsfrei angepriesen werde oder angeblich zu 100 Prozent wirksam sei. Auch sollte man genau darauf achten, ob eventuell Werbung wie ein redaktioneller Text aufgemacht sei. Ein Blick ins Impressum mache deutlich, wer die Urheber einer Information seien und ob sie möglicherweise kommerzielle Interessen verfolgen könnten.
Krebsberatungsstellen in Wohnortnähe
Da viele Fragen der Betroffenen ohnehin ganz individuell sind, kann ein persönliches Beratungsgespräch die beste Lösung sein – auch um Ängste und Sorgen abzumildern. Entsprechende Angebote gibt es zum Beispiel bei den Krebsberatungsstellen der Landeskrebsgesellschaften.
Unter www.krebsgesellschaft.de/landeskrebsgesellschaften.html kann man in der Grafik auf das betreffende Bundesland klicken und gelangt so zur jeweiligen Landeskrebsgesellschaft, wo man nach einer möglichst wohnortnahen Krebsberatungsstelle suchen kann.
Angebote der Deutschen Krebshilfe
Auch die Deutsche Krebshilfe bietet fundierte und verständliche Informationen für Patienten und Angehörige. Das „Infonetz Krebs“ führt persönliche Krebsberatungen durch. Es ist montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr telefonisch erreichbar unter 0800 80 70 88 77. Per E-Mail ist ebenfalls eine Kontaktaufnahme möglich.
Einen wichtigen Beitrag zur Information leisten die kostenlosen Broschüren der Deutschen Krebshilfe. Zum Beispiel erläutern „Die blauen Ratgeber“ Wissenswertes zu den verschiedenen Krebsarten in allgemeinverständlicher Sprache (Bestellmöglichkeit unter www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/infothkek/).
Ganzheitliche Betrachtungsweise
Wer an komplementären Therapien und einem ganzheitlichen Ansatz in der Krebsbehandlung interessiert ist, kann bei der Gesellschaft für biologische Krebsabwehr e.V Informationen einholen. Unter dem Info-Telefon 06221/138020 kann zum Beispiel ein ärztlicher Beratungstermin vereinbart werden. Außerdem gibt es neben der zentralen Beratungsstelle am Hauptsitz in Heidelberg in fünf Bundesländern jeweils eine Regionale Beratungsstelle. Quellen: Deutsche Krebsgesellschaft e.V. (DKG); Stiftung Deutsche Krebshilfe; Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V.