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Atypische Magersucht: Essstörung mit Normalgewicht

Bei einer untypischen Magersucht leiden Betroffene zwar unter einem gestörten Körperbild, das Gewicht befindet sich jedoch im Normalbereich. | Bild: calypso77 / Adobe Stock

Immer mehr Jugendliche sind übergewichtig – und sollten abnehmen. Doch dies auf eigene Faust zu unternehmen, kann riskant sein. Denn häufig führen die Heranwachsenden Radikaldiäten durch. Manche ernähren sich vollkommen einseitig, andere treiben übermäßig Sport. Ernten sie dann von anderen noch Anerkennung für ihren Gewichtsverlust, spornt sie das an weiterzumachen. Dabei glauben die Teenager oft, dass sie damit etwas für ihre Gesundheit tun, weil sie nicht untergewichtig sind.

Das Hungern fällt nicht auf

Wer jedoch als übergewichtiger Heranwachsender innerhalb kurzer Zeit viel Gewicht verliert bzw. über einen langen Zeitraum laufend abnimmt, leidet möglicherweise an einer untypischen Magersucht (atypische Anorexie). Wie bei der typischen Magersucht (Anorexia nervosa) haben die Betroffenen ein gestörtes Körperbild und extreme Angst davor, zuzunehmen. Beide Gruppen schränken ihre Nahrungszufuhr stark ein. Bei der atypischen Anorexie fällt das Hungern nur nicht so auf, da das Körpergewicht immer noch auf Normalniveau oder sogar etwas darüber liegt.

Gefährliche Folgen: Hormon- und Herzrhythmusstörungen

Die gesundheitlichen Auswirkungen können auch bei der atypischen Anorexie gravierend sein. So ist bei der Essstörung oftmals der Hormonhaushalt derart beeinträchtigt, dass bei Mädchen die Regelblutung ausbleibt. Bei erheblicher Unter- oder Mangelernährung kann der Puls so verlangsamt sein, dass Herzrhythmusstörungen resultieren. Auch die Körpertemperatur ist meist herabgesetzt. 

Gefährlich ist vor allem das Elektrolytungleichgewicht. Es beeinträchtigt die Funktion von Gehirn und Muskeln. Länger andauernde Elektrolytstörungen schädigen die Nieren. Ist ein Jugendlicher übergewichtig, sollte eine Gewichtsabnahme am besten unter ärztlicher Kontrolle erfolgen, rät der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de