Türöffner-Tag: Kindergerecht forschen
Unter der Woche arbeiten rund 90 Mitarbeiter in den Räumen der Klinikversorgung seiner Apotheke und versorgen mehr als 20 Krankenhäuser mit Arzneimitteln: Christian Sickau, Inhaber der Johannes-Apotheke, hatte in das Industriegebiet in Gröbenzell im Westen von München eingeladen, um für Maus-Fans die spannenden Türen zu öffnen, die sonst für Besucher verschlossen sind. „Der Türöffner-Tag ist eine gute Gelegenheit zu zeigen, was in einer Apotheke jenseits der Arzneimittelabgabe geleistet wird. Das praktische Erleben vor Ort kann durch keinen Werbefilm und keine Imagebroschüre ersetzt werden“, erklärt Dr. Sonja Mayer, die in der Johannes-Apotheke angestellt ist. Schmunzelnd fügt sie hinzu: „Unsere Nachwuchsförderung beginnt schon in jungen Jahren.“
Experimente und Hygiene hautnah
„Wir können Säfte, Zäpfchen, Cremes, Salben und Gele herstellen.“ Carolin Jakob, Pharmazeutin im Praktikum, fragt die Kinder, wie man denn feststellen könne, ob der Stoff, den man verarbeiten möchte, wirklich der ist, den der Arzt verschrieben hat – ein besonders unleserliches Rezept hat sie auch dabei. Schließlich sähen die Substanzen größtenteils ähnlich aus, nämlich weiß.
Schmecken, wie es ein Kind vorschlägt, hält Jakob für keine gute Idee. Aber riechen wäre vielleicht eine Möglichkeit. Das kann dann auch gleich getestet werden: Es gilt, den Geruch ätherischer Öle zu erraten. Außerdem zeigt die Apothekerin, wie man den pH-Wert bestimmen kann, und macht Experimente mit Wasser-Öl-Mischungen.
Medizin für die Kuscheltiere
Nun ist es soweit: Die Kinder dürfen ihre eigene Maus- oder Elefanten-Infusion herstellen. Mit Spritzen dürfen sie farbige Wasser- oder Kochsalzlösung über einen Konnektor in den Infusionsbeutel geben. Immer zu zweit arbeiten sie höchstkonzentriert: Einer reicht zu und notiert auf dem Maus-Herstellplan genau, was der Hersteller zuspritzt. An einer weiteren Spielstation können die Kinder eine Vanille-Salbe herstellen, mit Beipackzettel versteht sich, die sie als Erinnerung mit nach Hause nehmen dürfen.
Förderband und Hightech-IT
In der „Apotheke für Krankenhäuser“ werden Schubladen schon lange nicht mehr per Hand gezogen. Heute sind Greifen, Saugen, Schieben, Fahren, Rutschen angesagt – so saust auch die Kuschelmaus das Transportband entlang in ihre Kiste. Alle kleinen Nachwuchspharmazeuten dürfen aus dem Vollautomaten Smarties-Packungen auslagern. Eine Urkunde für die Teilnahme durfte natürlich auch nicht fehlen.
Achter bundesweiter Türöffner-Tag
Premiere für den Türöffner-Tag war am 10. Juli 2011 anlässlich des 40. Geburtstags der Maus. Seitdem öffnen jedes Jahr überall in Deutschland Maus-Fans Türen, hinter denen sich etwas Interessantes verbirgt und die sonst verschlossen sind. In Fabriken, Forschungslaboren, Stadien, Bauernhöfen, Theatern, Rathäusern, Handwerksbetrieben und an vielen anderen Veranstaltungsorten können kleine und große Maus-Fans an diesem Tag Sachgeschichten live erleben.