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Mehr Vergiftungsfälle in Norddeutschland

Chemikalien aus dem Haushalt können gefährlich werden! | Bild: misskaterina / AdobeStock 
 

Das Giftinformationszentrum-Nord (GIZ-Nord) wird immer häufiger um Rat gebeten. Im vergangenen Jahr erhielten die ärztlichen Berater knapp 42.700 Anfragen aus Norddeutschland zu akuten Vergiftungsfällen, wie das Zentrum am Mittwoch in Göttingen mitteilte. Dies sind mehr Anfragen als je zuvor in der Geschichte des Zentrums. Die Gemeinschaftseinrichtung der Bundesländer Bremen, Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein wurde 1995 gegründet, sie ist an der Universitätsmedizin Göttingen angesiedelt. 

Gefahr durch Haushaltschemikalien 

Das GIZ-Nord berät sowohl medizinisches Fachpersonal als auch Laien, darunter viele Eltern, deren Sprösslinge sich vergiftet haben. Dabei geht nach den Erfahrungen der Experten die größte Gefahr für Kinder von Haushaltschemikalien und Arzneimitteln aus. Bei Erwachsenen überwiegen Vergiftungen mit Medikamenten. 

Das Petermännchen: eine neue Gefahr an der Küste! 

Auffällig ist für die Fachleute die Zunahme der Vergiftungen an den norddeutschen Küsten durch die Giftstacheln eines Fisches, nämlich des Petermännchens. „Entweder tritt man im flachen Wasser auf den Fisch oder Angler verletzten sich beim Ablösen des Fisches vom Angelhaken“, sagte Prof. Andreas Schaper, einer der beiden Leiter des Zentrums. Das Gift der Petermännchen, die vorzugsweise im flachen Wasser leben und sich gerne in den Sand eingraben, verursacht starke Schmerzen. Es führt auch zu Schwellungen, Rötungen oder Blasenbildung. Ohne Behandlung können die Schmerzen wochen- oder sogar monatelang anhalten. 

Quelle: dpa/jh