Vor oder zurück?: Zeitumstellung immer unbeliebter
In einer Online-Umfrage durch die EU-Kommission sprachen sich im vergangenen Sommer über 80 Prozent der teilnehmenden Bürger für ein Ende der Uhrumstellung aus. Ein ähnliches Ergebnis erbrachte nun eine Erhebung in Deutschland: Bei der jährlichen Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit liegt der Anteil der Uhrumstellungs-Befürworter aktuell nur noch bei 18 Prozent. Im Jahr 2013 betrug der Zustimmungswert noch 29 Prozent.
Ein Viertel hatte gesundheitliche Probleme
Am kommenden Wochenende ist es wieder soweit: In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren von zwei auf drei Uhr vorgestellt. Ab dann gilt in allen Ländern Europas wieder die Sommerzeit. Bei manchen Menschen verursacht diese Maßnahme alljährlich einen Mini-Jetlag. In der aktuellen Forsa-Umfrage der DAK-Gesundheit gab ein Viertel der Befragten an, schon einmal Probleme im Zuge der Zeitumstellung gehabt zu haben. Von ihnen fühlten sich die meisten (71 Prozent) schlapp und müde. An zweiter Stelle kommen mit 63 Prozent Schlafstörungen. Vor allem Frauen leiden darunter. Von depressiven Verstimmungen infolge der Uhrumstellung sind dagegen Männer häufiger als Frauen betroffen (14 vs. 7 Prozent).
So klappt die Umstellung besser
Um den Dreh an der Uhr besser zu verkraften, sind einige Verhaltensmaßnahmen nützlich. So ist es ratsam, schon ein paar Tage vor der Umstellung abends zeitiger ins Bett zu gehen. Dann hat der Organismus die Möglichkeit, sich allmählich auf den neuen Rhythmus einzustellen. Zum Mini-Jetlag durch die Uhrumstellung gesellt sich oft noch die Frühjahrsmüdigkeit hinzu. In diesem Fall sollte man das Licht sinnvoll nutzen. Besonders am Vormittag gilt es, viel Tageslicht zu tanken. Abends hingegen heißt es Lichtquellen zu reduzieren. Auch die abendliche Bildschirm-Nutzung sollte reduziert werden.
Wann ist Schluss mit der Zeitumstellung?
Das EU-Parlament hat am 26. März 2019 mit großer Mehrheit für eine Abschaffung der Zeitumstellung ab dem Jahr 2021 gestimmt. Es folgte damit einer Empfehlung des Verkehrsausschusses. Nun müssen noch die EU-Mitgliedsstaaten zustimmen. Allerdings ist bisher noch nicht klar, ob dann die Normalzeit (also Winterzeit) oder die Sommerzeit beibehalten wird.
Quellen: DAK-Gesundheit; Europäisches Parlament