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Deutsche Lungenärzte warnen: E-Zigarette taugt nicht zur Raucherentwöhnung

E-Zigaretten sind laut deutschen Experten nicht zur Raucherentwöhnung geeignet. Betroffene wechseln dabei lediglich von einer Abhängigkeit in die nächste. | Bild: Andrey Popov / stock.adobe.com

Die im US-Magazin New England Journal of Medicine (NEJM) veröffentlichte Studie untersuchte an 886 Rauchern, ob E-Zigaretten bei der Raucherentwöhnung effektiver sind als etablierte Nikotinersatzpräparate. Die Studienautoren kamen zu dem Ergebnis, dass E-Zigaretten die erfolgreichere Methode seien. So waren nach einem Jahr fast doppelt so viele E-Zigaretten-Anwender tabakabstinent wie Studienteilnehmer, die Nikotinpflaster und Co. verwendeten (18 vs. 9,9 Prozent).

Von einer Abhängigkeit in die andere

Einen entscheidenden Einwand äußert dazu Professor Dr. Stefan Andreas, Leiter der Lungenfachklinik Immenhausen bei Göttingen: „Wer E-Zigarette raucht, ist keineswegs abstinent – er ersetzt lediglich eine Abhängigkeit durch eine andere.“ Tatsächlich zeigt die neue Studie, dass 80 Prozent der Studienteilnehmer, die dank E-Zigarette tabakabstinent wurden, nach einem Jahr immer noch regelmäßig E-Zigaretten inhalierten. Dagegen benötigten nur neun Prozent der Studienteilnehmer, die Nikotinersatzprodukte verwendet hatten, diese Produkte ein Jahr später noch. Das Dampfen kann nach Meinung deutscher Lungenärzte zwar helfen, zeitweise auf Tabakprodukte zu verzichten. Es führe aber auch in eine neue Abhängigkeit.

Langzeitfolgen des Dampfens ungewiss

Welche Folgen der langfristige Konsum von E-Zigaretten habe, sei heute noch nicht absehbar, betont Professor Andreas: „Da die E-Zigarette erst einige Jahre auf dem Markt ist, gibt es noch keine Langzeitstudien zu ihren gesundheitlichen Auswirkungen.“ Experten weisen außerdem auf viele andere Studien hin, die zeigen, dass eine Raucherentwöhnung mit E-Zigaretten die Chancen auf dauerhaften Rauchverzicht sogar verringern kann. 

Quellen: Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP); New England Journal of Medicine (www.nejm.org, 30. Jan. 2019)