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Cytomegalieviren – für Schwangere gefährlich

Bild: pressmaster / Adobe Stock

Eine Infektion mit CMV fällt bei Menschen mit einem intakten Immunsystem oft gar nicht auf. Es zeigen sich keine oder lediglich erkältungsähnliche Symptome. Daher ist die Erkrankung vielen Menschen unbekannt. Doch während einer Schwangerschaft bestehen spezielle Risiken.

Gefahr bei Erstinfektion in der Schwangerschaft

Infiziert sich eine werdende Mutter erstmals mit Cytomegalieviren, besteht die Gefahr, dass diese auf das ungeborene Kind übertragen werden. Etwa die Hälfte aller Frauen hat bereits vor ihrer Schwangerschaft eine CMV-Infektion durchgemacht und weist Antikörper gegen das Virus auf. Dann ist die Gefahr einer erneuten Infektion sehr gering.

Bleibende Schäden möglich

Bei einer mütterlichen Erstinfektion in der Schwangerschaft geht das Virus in 40 Prozent der Fälle auf das Kind im Mutterleib über. Von diesen 40 Prozent erleidet jedes fünfte bis zehnte Kind Folgeschäden. Dazu gehören Hörstörungen, Wachstumsverzögerungen, eine vergrößerte Leber und neurologische Störungen. Das Risiko ist vor allem in der Frühschwangerschaft erhöht. Je weiter die Schwangerschaft zum Zeitpunkt der Erstinfektion fortgeschritten ist, desto geringer ist die Gefahr bleibender Schäden.

Infektionsquelle Kleinkind

Übertragen wird CMV durch Körperflüssigkeiten wie Urin, Speichel, Tränenflüssigkeit und Genitalsekret. Vor allem Kinder unter drei Jahren scheiden nach einer – zumeist unbemerkten – Infektion große Virusmengen aus. Dadurch sind Schwangere, die beruflich oder privat mit Kleinkindern zu tun haben, besonders gefährdet.

Testmöglichkeiten

Frauen, die schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen und nicht wissen, ob sie Antikörper gegen CMV haben, können sich testen lassen. Allerdings wird dieser Bluttest von den meisten Krankenkassen nicht übernommen und kostet etwa 20 Euro. Die Inkubationszeit beträgt beim CMV vier bis sechs Wochen. Um eine Ansteckung frühzeitig zu erkennen, wird CMV-negativen Schwangeren geraten, den Test alle sechs bis acht Wochen zu wiederholen. So lässt sich eine Ansteckung frühzeitig erkennen. In diesem Fall kann versucht werden, das ungeborene Kind durch eine Immunglobulin-Gabe zu schützen.

Effektive Hygienemaßnahmen

Um eine Ansteckung zu vermeiden, sollten seronegative Schwangere vor allem beim Umgang mit Kleinkindern sorgfältige Hygienemaßnahmen einhalten. Diese einfachen Maßnahmen können das Ansteckungsrisiko laut Studienergebnissen um 60 bis 85 Prozent senken:

  • Gründliches Händewaschen (mit Wasser und Seife, mindestens 20 Sekunden lang) nach jedem Kontakt zu Körperflüssigkeiten von Kindern (Windelwechsel, Naseputzen, Füttern etc.).
  • Geschirr, Besteck, Zahnbürsten und Handtücher nicht gemeinsam benutzen. Schnuller und Essensreste nicht in den Mund nehmen.
  • Nicht auf den Mund küssen.
  • Spielzeug und andere von Kindern benutzten Gegenstände in Spülmaschine oder Waschmaschine oder gut mit Seifenlauge reinigen.

Quelle: Deutsches Grünes Kreuz e.V.