Bewegungsmangel: Auch Spaziergänge nützen
In Deutschland ist die Bevölkerung kaum aktiver als in den USA. Was die körperliche Aktivität bei Frauen anbelangt, befindet sich Deutschland bereits bei den inaktivsten Ländern. Diese Ergebnisse einer aktuellen Studie nimmt die Deutsche Herzstiftung zum Anlass, vor dem grassierenden Bewegungsmangel in unserem Land zu warnen. Die Folgen seien in 15 Jahren zu sehen: Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen würden ebenso weiter ansteigen wie einige Krebserkrankungen und Demenz.
Alltagstaugliche Einheiten – aber regelmäßig
Doch wie können Menschen trotz ihrer vielen beruflichen und familiären Verpflichtungen zu mehr Bewegung gelangen? Eine Antwort darauf hat Professor Martin Halle, ärztlicher Direktor für Präventiv- und Sportmedizin der Technischen Universität München. Er plädiert für regelmäßige Aktivität auch in kleineren, alltagstauglichen Einheiten: „Wer beispielsweise täglich rund zehn Minuten zügig spazieren geht, reduziert sein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes um 20 Prozent. Schon nach sechs bis acht Wochen ist mit einem deutlich verbesserten Muskelstoffwechsel, einer erhöhten Elastizität der Gefäße und einer verbesserten Herzfunktion zu rechnen.“ Der Präventionsexperte betont aber auch, dass bei jeder körperlichen Aktivität Regelmäßigkeit und Ausdauer wichtig seien.
Möglichst Ausdauer mit Kraft verbinden
Zu den besten Ausdauersportarten zählen laut Professor Halle Fahrradfahren, zügiges Gehen, Wandern, Nordic Walking, Joggen und Schwimmen. Es sei zudem ratsam, ein Ausdauertraining, das Herz und Kreislauf fordert, durch ein leichtes Krafttraining zu unterstützen. Dieses kräftige dann auch die Muskeln. Das Krafttraining sollte dynamisch erfolgen, also mit geringen Gewichten und häufigen Wiederholungen. Auch eine bereits bestehende Arteriosklerose lässt sich Studien zufolge positiv beeinflussen. „Es lohnt sich immer und in jedem Alter, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren“, resümiert Professor Halle. Quelle: Deutsche Herzstiftung e.V.