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Ergebnisse einer Online-Umfrage: Was halten die Deutschen von Homöopathie?

Knapp mehr als die Hälfte der Deutschen hat Erfahrung mit homöopathischen Präparaten. | Bild: DHU

„Wie fänden Sie es, wenn ergänzende Medikamente aus der Naturmedizin oder der Homöopathie verboten würden?“ – das interessierte die Deutsche Homöopathie Union (DHU). Der wohl bekannteste Hersteller homöopathischer Arzneimittel hat 2018 vom Meinungsforschungs­institut Kantar TNS eine, nach eigener Aussage repräsentative Online-Befragung unter 1050 Bundesbürgern durchführen lassen. Ziel der Umfrage war es herauszufinden, wie die Deutschen zur Homöopathie stehen und wer bereits Erfahrungen gesammelt hat mit den alternativen Therapiemethoden.

Etwa die Hälfte der Deutschen hat Erfahrung mit Homöopathie

Dass eine Nachfrage nach homöopathischen Arzneimitteln besteht, wird wohl kein Apotheker leugnen. Je nach Standort der Apotheke spielen Homöopathika eine bedeutendere oder weniger wichtige Rolle im Beratungsalltag der Pharmazeuten. Diese Bild zeichnet auch die DHU anhand ihrer Umfrage-Ergebnisse: Knapp mehr als die Hälfte der Deutschen hat Erfahrung mit homöopathischen Präparaten.

Bei Erkältungen und Schlafproblemen

Hauptsächlich greifen Patienten bei grippalen Infekten auf die alternative Behandlungsmethode zurück. Doch auch bei Schlafproblemen, Schmerzen, Magen-Darm-Beschwerden und Heuschnupfen ist es für manche eine Option. Ob die Beschwerden damit erfolgreich gelindert werden konnten, wurde anscheinend nicht abgefragt. Allerdings verweist die Deutsche Homöopathie Union auf Nachfrage von DAZ.online auf eine weitere Umfrage, die sie im vergangenen Jahr beim Meinungsforschungsinstitut Forsa in Auftrag gegeben hatten: Damals gaben von den Befragten mehr als 70 Prozent an, zufrieden mit der Wirksamkeit und Verträglichkeit homöopathischer Arzneimittel zu sein.

Patienten wollen bei Therapien wählen können

Ansonsten lässt sich das Ergebnis der Studie vereinfacht in einem Satz ausdrücken: Die Deutschen möchten die Wahl haben. Sie möchten mitentschieden, welche Arzneimittel und Therapierichtungen bei ihren Beschwerden angewandt werden sollen (80 Prozent), und sie möchten auch in der Apotheke die Auswahl zwischen Arzneimitteln aus der Schulmedizin, der Naturmedizin oder der Homöopathie haben (60 Prozent). Kongruent damit lehnen knapp drei Viertel der Befragten es ab, Arzneimittel der Homöopathie oder „Naturmedizin“ zu verbieten. Wobei hier relativierend eingeworfen werden muss, dass hierbei auch pflanzliche Arzneimittel inbegriffen sind, die Frage somit unscharf gestellt wurde. Pflanzliche Wirkstoffe zählen zwar wie homöopathische Arzneimittel und antroposophische zu den besonderen Therapierichtungen, ähneln aber von ihrem Wirkprinzip eher der Schulmedizin und verfolgen zum Beispiel nicht das Similia-similibus-curantur-Prinzip oder werden nicht potenziert.

Evidenz versus Patientenwunsch

Die meisten Befragten befürworten zudem, dass die unterschiedlichen Therapiprinzipien parallel und ergänzend eingesetzt werden (75 Prozent). Zu diesem Ergebnis kam auch die forsa-Umfrage aus dem vergangenen Jahr. Auch finden es 60 Prozent der Befragten nicht richtig, wenn Krankenkassen die Erstattung als freiwillige Satzungsleistung verboten werden würde.

Erst jüngst hatte eine Apothekerin für eine Heftige Debatte zur Homöopathie gesorgt. Sie hatte gemeinsam mit ihrem Team beschlossen, homöopathische Arzneimittel aus der Sichtwahl ihrer Apotheke zu entfernen und diese Präparate nicht mehr aktiv zu empfehlen. Ihre Entscheidung begründete die Pharmazeutin mit ihrem wissenschaftlichen Anspruch an den Nachweis der Evidenz.