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Tropische Zecken in Deutschland aufgetaucht

Bild: Universität Hohenheim

Sie tragen die Namen Hyalomma marginatum und Hyalomma rufipes und sind eigentlich in den Trocken- und Halbtrockengebieten Afrikas, Asiens und Südeuropas zu Hause. In Mittel und Nordeuropa kamen sie bisher nicht vor. Das könnte sich mit der Klimaerwärmung ändern, befürchten Zeckenforscher der Uni Hohenheim in Stuttgart und des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr in München.

Mehrere Funde in diesem Jahr

Für diese Annahme haben die Forscher guten Grund, denn sie fanden in diesem Jahr sieben Exemplare dieser Arten in Deutschland – in der Wetterau in Hessen sowie im Raum Hannover und in Osnabrück. Die Blutsauger saßen auf Pferden sowie einem Schaf. Mit ihren gestreiften Beinen sind die Hyalomma-Arten eine auffällige Erscheinung. Diese Zecken sind noch dazu viel größer als der hier heimische und bekannte Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus).

Überträger gefährlicher Krankheiten

Beide Hyalomma-Arten gelten als wichtige Krankheitsüberträger – unter anderem des Krim-Kongo Hämorrhagischen Fiebers und einer Form des Zecken-Fleckfiebers. Eine der gefundenen tropischen Zecken trug tatsächlich einen Fleckfieber-Erreger in sich: das Bakterium Rickettsia aeschlimanii. Dagegen wurden bislang keine Borreliose- oder FSME-Erreger in den neuen Zecken nachgewiesen.

Trockenheit begünstigt die Hyalomma-Arten

Für die Forscher stellt sich nun die Frage, ob es sich bei ihren Funden noch um einzelne eingeschleppte Individuen handelt oder ob sich diese Zeckenarten bereits in Deutschland etabliert haben. Das wollen sie künftig genauer erforschen. Die Experten führen das Auftreten der Hyalomma-Zecken auf den heißen, trockenen Sommer zurück, denn diese Arten bevorzugen eine geringere Luftfeuchtigkeit als die bei uns heimischen Zecken. Die Blutsauger könnten über Zugvögel eingeschleppt worden sein. So sind Larven- und Nymphenstadien unter anderem an Vögeln zu finden. Diese bleiben bis zu 28 Tage auf demselben Tier. Die erwachsenen Zecken saugen dagegen vor allem an großen Tieren Blut. Auch der Mensch ist ein potenzieller Wirt. Quelle: Universität Hohenheim