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Wespen im Anflug: So verlieren Stiche ihren Schrecken

Bild: kozorog / Adobe Stock 

Essen und Fallobst locken Wespen an

Offen herumstehendes Essen ist für Wespen auf Nahrungssuche gerade in den Spätsommermonaten eine willkommene Einladung und sollte daher vermieden werden. In der Nähe von Mülltonnen und Abfallkörben ist ebenfalls Vorsicht vor Wespen geboten. Zudem werden die Insekten durch Fallobst angelockt. Deshalb ist es ratsam, das Obst im Garten nicht zu spät zu ernten und Fallobst regelmäßig zu entfernen.

Erste Hilfe nach einem Stich

Nach einem Wespenstich sollte entgegen der weit verbreiteten Meinung das Gift nicht mit dem Mund ausgesaugt werden, sondern aus der Wunde herausgedrückt werden. Durch Aussaugen kann sich das Wespengift über die Schleimhäute verteilen und zu gefährlichen Schwellungen führen.

Das Gift kann auch mithilfe eines Saugstempels aus der Wunde entfernt werden (z. B. ASPIVENIN® Insektengiftentferner, Horn-Medical Insektengiftentferner, MOUSTI-Click®, ZAP-IT!®) Ist es noch nicht zu spät und man will eine Schwellung vermeiden, die Stichstelle mit Hilfe von heißem (!) Wasser (circa 50 Grad) und Waschlappen unter leichtem Druck abtupfen. Wespenstiche wie grundsätzlich alle Insektenstiche lassen sich mit speziellen „Stichheilern“ (z. B. bite away®, MosQuit®) behandeln: Dabei wird die Stichstelle mithilfe des Geräts auf circa 50 Grad Celsius erhitzt. Dadurch zerfallen Eiweiß-Moleküle bzw. Histamine von Wespen- oder Bienengift, Mücken-Speichel etc. zerfallen, die Schwellung wird nicht so groß.

Kühlen, kühlen, kühlen!

Um eine rasche Ausbreitung des Giftes zu vermeiden, sollte anschließend die betroffene Stelle gekühlt werden. Dies kann entweder mit Wasser oder besser noch mit Kühlkompressen bzw. Kühlakkus aus dem Kühlschrank passieren. Eine „erste Hilfe“ ist auch mit Eiswürfeln in einem Waschlappen möglich.

Antihistaminika & Co.

Bei einer milden und lokalen Reaktion genügt eine gute Kühlung und das Auftragen eines juckreiz- und schmerzstillenden Gels. Verwendet werden unter anderem Antihistaminika (z. B. Fenistil® Gel, Soventol® Gel, AZARON®) und zur Linderung von Entzündungsreaktionen auch Cortison-haltige Externa wie beispielsweise Linola® akut 0,25% oder Hydrocortison Hexal 0,25%. Cortison-Präparate sollen nur wenige Tage angewendet werden. Bei einem mittelschweren Verlauf mit großflächiger Schwellung werden innerlich angewendete Antihistaminika, Glucocorticoide und Schmerzmittel vom Arzt verordnet. Sie können durch lokal angewendete Mittel ergänzt werden.

Wespenstiche im Mund auch für Nicht-Allergiker gefährlich

Allergikern sollten Sie empfehlen, zu Beginn der Wespenzeit zu prüfen, ob die Notfallapotheke vollständig ist und ihre Arzneimittel noch haltbar sind. Wer eine Wespenallergie hat, sollte im Sommer immer seine Notfallmedikamente in Reichweite haben. Wenn das einmal nicht möglich ist, gilt es, bei einem Stich dennoch die Ruhe zu bewahren. Am besten macht man andere Menschen auf seine Notlage aufmerksam, damit diese den Notarzt rufen können. Aber auch für Nicht-Allergiker gelte, bei Wespenstichen im Mund- oder Rachenraum sofort Eis zu lutschen und einen Arzt aufzusuchen, da Schwellungen an diesen sensiblen Stellen das Atmen erschweren können. Bei Atemnot muss man sofort den Notarzt rufen.