Mehr Beschäftigte trotz sinkender Apothekenzahl
Ende des vergangenen Jahres gab es 19.748 öffentliche Apotheken, die die Menschen in Deutschland mit Arzneimitteln versorgten (Stichtag 31.12.2017) - mit dieser Zahl wurde einer neuer Tiefstand erreicht. 2016 gab es noch 275 Apotheken mehr. Laut ABDA werden fast 12.000 dieser öffentlichen Apotheke von ihren Inhabern als Einzelapotheken geführt. Nur knapp 7.800 Apotheken sind Teil eines Filialverbundes, bei dem ein Inhaber neben seiner Hauptapotheke noch maximal drei Filialen in nächster Umgebung haben kann. Mit einem Anteil von 60 Prozent sei das traditionelle Modell der Einzelbetriebsstätte weiterhin ein Eckpfeiler der bundesweiten Arzneimittelversorgung zwischen Usedom und Schwarzwald, betonte die ABDA in einer Pressemitteilung. In dünn besiedelten Gebieten wird die Versorgung außerdem durch 1.200 genehmigte Rezeptsammelstellen ergänzt, die täglich bedient und nun sukzessive auf Digitalbetrieb umgestellt werden.
Zahl der Beschäftigten steigt
Gegenläufig zur Apothekenzahl entwickelte sich hingegen die Zahl der in Apotheken Beschäftigten. Ende 2017 hat sie mit 157.284 einen neuen Höchststand erreicht. Ein Drittel davon sind approbierte Apotheker (51.098), 65.823 sind PTA. Fast 90 Prozent aller Beschäftigten sind Frauen.
„Dass wir trotz sinkender Apothekenzahlen mehr Beschäftigte in den Apotheken haben, resultiert daraus, dass die Betreuung der Patienten immer aufwändiger wird und der administrative Aufwand steigt. Es hat aber auch damit zu tun, dass viele Angestellte sich für familienfreundliche Teilzeitjobs entscheiden. Wir zählen Angestellte, nicht Vollzeitäquivalente“, kommentiert ABDA-Präsident Friedemann Schmidt die Beschäftigungssituation. Die Nachwuchssicherung sei eine der großen Herausforderungen für die nächsten Jahre: „Fachkräfte für Apotheken werden vielerorts gesucht. Wir müssen junge Kolleginnen und Kollegen dafür begeistern, dass ihre Arbeit auch jenseits großstädtischer Zentren pharmazeutisch herausfordernd und persönlich erfüllend sein kann. Und wir müssen sie ermuntern, in die Selbständigkeit zu gehen und eine Apotheke zu übernehmen.“ Das allerdings erfordere Schützenhilfe von der Politik, so Schmidt: „Wir brauchen stabile ordnungspolitische Rahmenbedingungen und Planungssicherheit, sonst gerät die flächendeckende Versorgung in Gefahr.“
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