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Wenn die Krankenkasse das Medikationsmanagement bezahlt

Bild: gpointstudio / Adobe Stock

So langsam scheinen die Apotheker beim Medikationsmanagement einen Fuß in die Stationstüre der Krankenhäuser zu bekommen. Zumindest einige Kliniken unterstützen Projekte, bei denen Apotheker einen Blick auf die Arzneimittel der Patienten werfen dürfen. Das Knappschaftsklinikum Saar ist ein solches Paradebeispiel - seit 2015 kümmern sich an zwei Tagen in der Woche Apotheker um die Medikation von bei der Knappschaft versicherten Patienten.

Knappschaft unterstützt Medikationsmanagement

Die pharmazeutische Betreuung beginnt bereits bei Aufnahme der Patienten: Die Apotheker checken die aktuelle Medikation auf Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und die korrekte Dosierung. Unterstützung bekommen sie hier - von der Knappschaft. Der Kostenträger stellt - wenn der Patient sich einverstanden erklärt - die Behandlungsgeschichte des Patienten der vergangenen drei Jahre bereit. Die Daten überträgt die Knappschaft vollautomatisch direkt an die Krankenhausapotheke.

Das erleichtert die Arbeit der Apotheker enorm: Sie erhalten Informationen zu Arzneimitteln, Diagnosen und Krankenhausaufenthalten und können das Medikationsmanagement auf dieser Basis aufbauen. Die Apotheker arbeiten hier eng mit den behandelnden Ärzten und auch mit der Pflege zusammen. Die Betreuung findet während des gesamten Klinikaufenthalts der Patienten statt und beinhaltet auch die Entlassung. Das soll einen reibungslosen Übergang vom stationären in den ambulanten Bereich bestmöglich sichern.

Bessere Arzneimitteltherapie für den Patienten

Das große Ziel hinter dem gemeinsamen Projekt: Eine optimierte Arzneimitteltherapie und eine bessere Versorgung der Patienten. Und die große Frage hinter dem Projekt: Wer bezahlt den Einsatz der Apotheker? Hier ist das Bewusstsein meist noch nicht so geschaffen, dass eine finanzielle Investition in die Patientensicherheit über den Weg des Apothekers eine gute ist. Und diese sich langfristig sicherlich auch positiv auf die Patienten-Kosten-Bilanz auswirkt - durch weniger Krankenhausaufenthalte beispielsweise.

Im Saarklinikum stemmt die Knappschaft das Medikationsmanagement-Projekt. Pro kompett bearbeitetem Patient wir ein fester Betrag vergütet. 550 internistische Patienten haben die dortigen Apotheker bereits von Aufnahme bis zur Entlassung betreut. Und es soll weiter gehen. Ein Ende des Projektes ist nicht geplant. Offenbar scheint das Medikationsmanagement sich auch für die Krankenkassen zu lohnen, zumindest sind sie überzeugt, das Projekt nicht nur fortzuführen, sondern auch auf weitere Stationen auszuweiten.